Full text: [Teil 4 = 8. u. 9. Schulj] (Teil 4 = 8. u. 9. Schulj)

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Burg; in wenigen Stunden waren die neuen Mauern nieder¬ 
gebrochen; die wütende Menge riß auch die Schränke der 
Archive auf und zerstreute die kostbaren Pergamente. 
Als der Eisenzahn vernommen hatte, was geschehen war, 
brauste sein fürstlicher Stolz wohl auf, aber er bezwang sich 
und lud die Schuldigen, d. h. die Behörden der Stadt, die 
Zunftmeister und an dreihundert Bürger, welche am Aufstand 
teilgenommen hatten, vor sein Gericht zu Spandau. Daß niemand 
erscheinen würde, wußte er. Jetzt begannen die Feindseligkeiten. 
Die Reisigen Balzer Boytins verbrannten am Montag nach 
Ostern die Güter der Stadt und ihrer Bürger im Havellande 
und im Glin. Ein Angriff auf die Stadt selbst stand zu 
befürchten, aber der Rat vertraute den festen Mauern Berlins. 
Roch im April 1448 muß Friedrich der Eiserne vor der Stadt 
erschienen sein; — Verrat öffnete ihm Berlins Tore. Sofort 
bewirkte er die Verhaftung der angesehensten Bürger. Wie 
er da in jener Nacht zornglühenden Antlitzes auf dem „Hohen 
Hause" mit den Ratmannen sprach, und der dunkelrote Schein 
der Fackeln düster auf den Harnischen und Stahlhauben seiner 
Begleiter erglänzte, — das war die Sterbestunde der Freiheit 
von Alt-Berlin. 
Friedrich war Sieger. So hart und eisern er sich im Jahre 
1442 gegen die Städte gezeigt hatte, so mild und versöhnlich 
verfuhr er jetzt. Nicht er selbst wollte richten; auf die berühmte 
Kammer im Spandauer Schloß über dem Burgtore berief 
er einen Gerichtshof. Dort erging der harte Spruch, welcher 
den Aufständischen als des Lehnstreubruchs Überführten teils 
Todesstrafe, teils Landesverweisung, teils Verlust alles ihres 
Eigentums je nach dem Maße ihrer Beteiligung an den Unruhen 
zuerkannte. Die Städte verloren ihre Güter und Freiheiten 
sowie alle ausstehenden Forderungen; nichts blieb den Bürgern 
als ihr Grundeigentum in der Stadt. Im Lande aber, das der 
Eiserne Friedrich durch seine Tatkraft eingeschüchtert hatte, 
regte sich trotz aller Berufungen der Unglücklichen keine Stimme 
für sie. So blieb ihnen nichts übrig, als der „gnädigen Hand" 
des Markgrafen sich zu ergeben. Nacheinander erschienen nun, 
demütig um ihr Leben flehend, auf der Burg zu Spandau 
die mächtigen städtischen Geschlechter, um Hab und Gut, Blut 
und Leben dem Markgrafen anheimzustellen. - Beide Städte 
haben auf diese Weise 40 000 Gulden in des Markgrafen Kasse 
bezahlt. Nach kürzeren oder längeren Fristen aber ließ Friedrich
	        
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