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als die Personen, der Ortsverkehr mehr als der große,
die dritte Wagenklasse mehr als die beiden ersten zusammen.
Die Gewerbsstraßen trennten sich nicht ab von den Kriegsstraßen,
wie General Aster fürchtete, sondern sie zwangen den Krieg,
ihren Bahnen zu folgen. Auch der Pferdebestand nahm nicht
ab, wie jedermann glaubte, sondern die Deutschen erfuhren,
daß in einem fleißigen Volke jedes befriedigte Bedürfnis neue
Bedürfnisse in unendlicher Folge weckt: die Nebenstraßen
beschäftigten fortan mehr Pferde als früher die Hauptstraßen.
Nun, da die Macht des Raumes überwunden ward, begann
die Welt auch erst den Wert der Zeit zu schätzen. Ein hastiges,
atemloses Treiben nahm überhand, eine fieberische Begehrlichkeit
nach dem Neuen und Unbekannten, ein Drang nach Genuß
und Gewinn. Die großen Städte wuchsen unaufhaltsam, manche
der kleinen sanken.
Für das zerrissene Deutschland war der Segen dieser neuen
Verhältnisse ungleich größer als ihre Nachteile. Seit man das
engere Vaterland in drei Stunden durchfuhr, begann der schlichte
Mann zu ahnen, was es heiße, eine große Nation zu sein. Die
Grenzen der Stämme und der Staaten verloren ihre trennende
Macht, zahllose nachbarliche Vorurteile schliffen sich ab, und
die Deutschen erlangten allmählich, was ihnen vor allem fehlte,
das Glück, einander kennen zu lernen. Auch dem Auslande
gegenüber bewährte sich dieses erstarkende Selbstgefühl. Die
ersten Eisenbahnen wurden noch zum guten Teile mit englischem
Kapital erbaut. Nach und nach versuchte der deutsche Geldmarkt
selbständiger zu werden, und, was unendlich mehr bedeutete,
seit die deutschen Eisenwerke wohlfeilere Kohlen erhielten,
begannen sie, die englischen Schienen zu verdrängen. Erst durch
die billigen Eisenbahnfrachten gelangte die Nation wirklich
in Besitz ihrer Eisen- und Kohlenschätze. Deutschland hatte von
England gelernt und schob nun, rasch erstarkend, den Lehrer
zur Seite. Große Fabriken entstanden, die den Bahnen ihre
Wagen und Maschinen bauten. In Berlin gründete der zunge
Schlesier Borsig eine Maschinenfabrik für den Bau von
Lokomotiven; mit 60 Arbeitern begann er, nach wenigen Jahren
beschäftigte er ihrer schon tausend; er wußte, daß dem Mutigen
die Welt gehört. In Nürnberg erweiterte sich die kleine
Wagenbauanstalt der Fürther Eisenbahn zu der großen Fabrik
von Klett und Cramer. Es war eine schöne, friedliche Arbeit
nationaler Befreiung.