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und Jerusalem wieder aufzubauen (Esra 1). Cyrus starb 529 
und sein Sohn Kambyses wurde König von Persien. Dieser 
König eroberte Ägypten nach dem Siege bei Pelusium (525). 
II. Das Abendland. 
1. Griechenland. 
§ 5. Das alte Griechenland nahm den südlichen Teil 
der Balkanhalbinsel ein; außerdem gehörten die Ionischen Inseln 
und die Kykladen dazu. Das Land ist gebirgig. Die Gebirge 
tragen dichte Wälder und gute Weiden. Zahlreiche Flüsse eilen 
in zum Teil anmutigen und fruchtbaren Thälern zum Meere hinab. 
Die Küsten sind reich gegliedert. Sie bieten in wohlgeschützten Buchten 
und Busen treffliche Hafenplätze. Die Bewohner Griechenlands 
konnten daher Ackerbau und Viehzucht, Schiffahrt und Handel treiben. 
Meerbusen und Gebirgszüge gliedern das Land in größere und kleinere 
Abschnitte. Nördlich vom Meerbusen von Korinth unterscheidet man Nord- 
und Mittelgriechenland; südlich liegt der Peloponnes. Von 
den vielen Landschaften merken wir in Nordgriechenland Thessalien mit 
dem Olymp; in Mittelgriechenland Phoeis mit dem Parnassus und die 
Landschaft Attika mit der Hauptstadt Athen. Im Peloponnes liegen 
Lacedàmonien mit der Hauptstadt Sparta und Elis mit dem 
Hain von Olympia. 
Die alten Griechen (Hellenen) waren Arier. Wie die Deutschen, so 
zerfielen auch sie in viele Stämme und Staaten (Joner, Dorer u. s. w.). 
Aber alle Stämme fühlten sich als Griechen und waren darin einig, daß 
sie eine Sprache redeten, daß sie dieselben Götter verehrten, daß sie 
in wichtigen Fällen beim Gott (Apollo) in Delphi um einen Götterspruch 
(Orakel) baten und im heiligen Haine in Olympia alle 4 Jahre zu den 
olympischen Spielen sich versammelten (vergl. l. Kor. 9, 24 ff.). 
Der 3000 m hohe Olymp in Thessalien war der Götterberg Griechen¬ 
lands. Hier thronte Zeus (Jupiter), der Vater der Götter und Menschen, 
mit Hera (Juno), seiner Gemahlin. Sein Sohn war Apollo, der 
lichte Sonnengott; seine Tochter Pallas Athene, die Göttin der Weis¬ 
heit. Vom Olymp eilte Hermes (Merkur), der geflügelte Götterbote, 
zur Erde, um den Menschen den Willen des Zeus zu verkünden. Das 
weite Weltmeer beherrschte Poseidon, und in der Unterwelt führte 
Pluto das Zepter. Diese und andere Gottheiten verehrten die Griechen 
mit Opfern und Gebeten, mit heiligen Liedern, Reigen und festlichen 
Spielen. Wie vollendet schön die Griechen sich ihre Götter dachten, er¬ 
kennen wir an den Bildsäulen derselben, welche in Griechenland aus den 
Trümmern der Städte ausgegraben sind. 
§ 6. Die griechische Sage erzählt uns von gewaltigen 
Helden, a) Der berühmteste Griechenheld war Herkules. Er war 
der Sohn des Zeus und der Königin Alkmene von Theben. Schon 
in der Wiege "erdrückte er zwei Giftschlangen, die Juno geschickt
	        
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