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Prinz, hatte nämlich den christlichen Spaniern gegen die Araber geholfen.
Zum Dank erhielt er von dem kastilischen Könige Alphons VI. das zwi¬
schen dem Minho und Duero gelegene Land als eigene Grafschaft, vom
Hafen Cale (porto cale) Portugal genannt, welche durch Eroberungen
sich allmälig bis zur Mündung des Guadiana erweiterte. Die Nachfolger
jenes Henri nannten sich Könige, und diese fochten tapfer wider die Mau¬
ren; ja, nachdem sie dieselben von der Halbinsel vertrieben hatten, suchten
sie sogar ihre Erbfeinde in Afrika auf. König Johann (1411 —1433)
setzte über die Meerenge von Gibraltar, und es gelang ihm, das feste
Ceuta an der afrikanischen Küste einzunehmen. Von diesem Hafen aus
begannen nun große Entdeckungen.
Der dritte Sohn des Königs Johann, Jnsant Heinrich, widmete
nämlich alle seine Mußezeit den Wissenschaften, besonders aber der Erd-
und Himmelskunde. In seiner Lernbegier verließ er den Hof und wählte
seine Wohnung im südlichsten Theile von Portugal, in Lagos, nahe bei
dem Kap St. Vincent. Hier war er der afrikanischen Küste möglichst
nahe und konnte mancherlei Nachrichten von den gegenseitigen Bewohnern
einsammeln. Allgemein ging zu jener Zeit das Bestreben, einen Seeweg
nach Indien zu finden, nach jenem durch seine Fruchtbarkeit und Reich¬
thümer hochgelobten Lande. Der Jnfant Heinrich hing immer dem Ge¬
danken nach, ob es nicht möglich sein sollte, um Afrika herum nach dem
südwestlichen Asien zu kommen, denn irgendwo müsse doch der Erdtheil ein
Ende haben. Auch war ja aus alter Zeit eine Sage überliefert, daß
Afrika bereits einmal umschifft sei (vgl. Theil I. S. 9). Aber man
fürchtete die Hitze unter dem Aequator, und hielt sie dort für so groß,
daß Alles verbrennen müßte, was die Linie passirte. Man erzählte sich
Geschichten von wilden, grimmigen Thieren, welche die Schisse ansielen,
von Feuerströmen und schlammigem Wasser, das sich bis zur Gallerte
verdickte, und worin die Schisse stecken blieben. Solche Fabeln schreckten
von allen Versuchen ab. Dazu kam, daß man immer noch an der Küste
hinschlich, und obwohl seit 1300 der Kompaß erfunden war, sich nicht
gern auf das hohe Meer wagte.
Sorgfältig forschte Heinrich, was er von Seefahrern und Kaufleuten
über die Westküste Afrika's erkunden konnte. Die gesammelten Nachrichten
gaben ihm Muth, auf eigene Kosten Fahrzeuge zu rüsten und abzuschicken.
Allein die ersten Steuermänner hatten die Köpfe noch zu sehr voll von
jenen schrecklichen Fabeln; sie fürchteten sich, als sie in das weite Meer
hinauskamen, und kehrten unverrichteter Sache wieder um. Heinrich ward
darob sehr erzürnt; endlich fand er zwei tapfere Ritter, die gaben ihm
ihr Wort, nicht eher umkehren zu wollen, als bis sie etwas Ordentliches
gefunden hätten. Sie fuhren und fuhren, da brach ein Ungewitter und
Sturm los und schleuderte ihr Schiff auf die kleine Insel Porto Santo.
Heinrich ließ dort eine Kolonie anlegen, den Boden mit Korn, Gemüse
und Wein bepflanzen, auch verschiedene Thiere aussetzen, die sich unter
dem schönen, warmen Himmel sehr vermehrten. Ein einziges trächtiges