Contents: Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen

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Unkraut mit empor, laß d— cs nicht verdrießen; de— treuen Gärtner 
kümmert- nicht, muß zehnmal er begießen. 
Aufgaben: i) Schreibe die Sätze richtig cib! 2) Mache zu den Zeit¬ 
wörtern unter c. selbst Sätze, setze dabei als Akkusative erst Hauptwörter, 
daun Fürwörter! 
2. Zeitwörter, die den Akkusativ und Dativ regieren. §.80. 
a. Zielende (transitive) Zeitwörter. In dem Satze: „Der Jä¬ 
ger schießt dem Fürsten einen Hirsch"—ist „Hirsch" der Gegenstand, auf 
den die Thätigkeit geradezu einwirkt; „Fürst" ist die Person, auf welche 
die Gedanken des Jägers mit gerichtet sind, dem die Thätigkeit zum 
Nutzen gereicht. In dem Satze: „Der Räuber entreißt dem Wandrer 
seinen Mantel" — ist die Thätigkeit geradezu auf den Mantel, daneben 
aber auch auf den Wandrer gerichtet, und diesem gereicht sie zum Scha¬ 
den. Ebenso: Der Storch bringt den Jungen das Futter. Die Sper¬ 
linge raubten den Schwalben das Nest. 
Es gibt also Zeitwörter, welche neben dem näheren Ziel, welches 
im Akkusativ steht, noch ein entfernteres Ziel erfordern, welches im 
Dativ steht. Das nähere Ziel heißt auch Sachergänzung oder 
direktes Objekt, das entferntere Ziel dagegen Personenergän¬ 
zung oder indirektes oder Dativ-Objekt. 
Das entferntere Ziel läßt sich daran erkennen: 
1) Es kommt zur Antwort auf die Frage: wem? 
2) Es kann nicht in die persönliche, sondern nur in die unpersön¬ 
liche Leideform (Passiv) gesetzt werden. (Es kann nicht sagen: Ich 
werde geschossen, entrissen, gebracht, geraubt rc., sondern: Es wird 
mir oder: Mir wird geschossen, entrissen*), gebracht, geraubt rc.) 
B eispielc: a. Der Knabe bringt dem Vater einen Brief. Die §.81. 
Tochter gibt der Mutter eine Rose. Der Fremde schenkte dem Kinde 
ein Buch. Der Lehrer erzählt den Kindern die Geschichte. Die Kinder 
machten den Eltern eine Freude. Der Nachbar rettete mir das Leben. 
Der Bruder wird dir den Mantel tragen. Du kannst ihm dafür das 
Körbchen abnehmen. Wilhelm hat ihr (seiner Mutter) die schönsten 
Blumen gepflückt. Ihr müßt ihnen (den Eltern) die Wohlthaten ver¬ 
gelten. — Soll ich dir eine Feder leihen? Der Gärtner soll dem Kauf- 
rnanne einen Garten anlegen. Der Kaufmann wird ihm dafür Ware 
liefern. Die Landleute verkaufen den Städtern Korn und Holz. Der 
Zimmermann baut dem Landmanne ein Haus und eine Scheune. Der 
Tischler verfertigt ihm das Hausgeräth. Die Schneiderin näht Luisen 
ein neues Kleid. Ein aufrichtiges Kind sagt dem Lehrer die Wahrheit. 
Der Dieb gestand dem Richter den Einbruch. Er nannte ihm die Heh¬ 
ler. Ich verhehle dem Freunde meine Gedanken nicht. Ich mußte der 
Freundin die Bitte abschlagen. Ich habe dem Arzte die Krankheit be¬ 
schrieben. Er wollte mir keine Arznei verordnen. Er untersagte mir 
*) Wenn das Zeitwort mit einer untrennbaren Vorsilbe (be, er, zer, 
ver, ent) zusarnmengesetzt ist, so hat das 2. Mittelwort die Vorsilbe „ge" nicht. 
8. 63. d. 4
	        
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