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20. Tod und Leben.
Die Stillen, die der Hügel deckt,
Sie sind nicht tot, sie leben fort;
Denn die im Herrn Entschlafnen weckt
Sein tröstliches Verheißungswort.
Vom Winterschlaf am Leichenstein
Erwacht die Eos', um zu verglüh’n,
Und Menschenherzen schlafen ein
Im ew’gen Frühling aufzublüh’n.
F. W. Webei.
21. Pas «Lied
Festgemauert in der Erden
Steht die Form, aus tehm gebrannt.
Bleute muß die Glocke werden!
Frisch, Gesellen, seid zur Hand!
von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben;
Doch der Segen kommt von oben.
Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft ent¬
springt!
Den schlechten Mann muß man ver¬
achten;
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist's ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.
2. NehmetHolzvomFichtenstamme,
Doch recht trocken laßt es sein,
Daß die eingepreßte Flamme
Schlage zu dem Schwalch hinein!
von der Glocke.
Vivos voco, mortuos plango,
fulgura frango.')
Rocht des Rupfers Brei,
Schnell das Zinn herbei,
Daß die zähe Glockenspeise
Fließe nach der rechten Weise!
Was in des Dammes tiefer Grube
Die Hand mit Feuers Hilfe baut,
Hoch auf des Turmes Glockenstube,
Da wird es von uns zeugen laut.
Noch dauern wird's in späten Tagen
Und rühren vieler Menschen Ohr
Und wird mit dem Betrübten klagen
Und stimmen zu der Andacht Chor.
Was unten tief dem Erdensohne
Das wechselnde Verhängnis bringt,
Das schlägt an die metallne Krone,
Die es erbaulich weiter klingt.
3. weiße Blasen seh' ich springen;
wohl! die Massen sind im Fluß,
taßt's mit Aschensalz durchdringen,
Das befördert schnell den Guß.
Auch vom Schaume rein
Muß die Mischung sein,
Daß vom reinlichen Metalle
Rein und voll die Stimme schalle.
Denn mit der Freude Fcierklange
Begrüßt sie das geliebte Kind
Lebende rufe ich. Tote beklage ich, Blitze breche ich.