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Da fingen einige böse Buben an, die Nester auszunehmen
und zu zerstören. Die Vögel wurden dadurch verscheucht und
zogen nach und nach ganz aus der Gegend hinweg. Man hörte
in den Gärten und auf der Flur kein Vöglein mehr singen.
Alles war ganz still und traurig. Die schädlichen Raupen aber,
die sonst von den Vögeln weggefangen wurden, nahmen über¬
hand und fraszen Blätter und Blüten ab. Die Bäume standen
kahl da, wie mitten im Winter, und die bösen Buben, die sonst
köstliches Obst im Ueberflusse hatten, bekamen nicht einen
Apfel mehr zu essen.
Nimmst du dem Vogel Nest und Ei,
ist’s mit Gesang und Obst vorbei.
20. Das Yog einest.
Franz fand im Garten in einer Hecke ein Vogelnest. Voll
Freude lief er zum Vater, holte diesen in den Garten und zeigte
ihm seinen Fund. „Sieh nur“, rief der glückliche Knabe, „sieh
nur das zarte, weiche Nestchen von Moos und Wolle und darin
die drei niedlichen, rothgetüpfelten Eier. Ich möchte diese Eier
nehmen und damit spielen. Darf ich wohl, Vater?“ — „Nein,
lieber Franz“, antwortete der Vater, „lasz nur die Eier im Neste
liegen, du erlebst dann noch mehr Freude! “ — Franz liesz sie
liegen, ging aber am andern Tage wieder hin und fand nun gar
vier Eier. Er erzählte dies dem Vater wieder und dieser sagte:
„Nun bleibe einmal vierzehn Tage von dem Nestchen weg, dann
aber will ich selbst mit dir hingehen! “ — Das geschah, und
wie sehr freute sich Franz, als er jetzt mit dem Vater wieder
zu dem Nestchen trat und statt der Eier vier kleine, nackte
Vögelchen erblickte. Die sperrten die Schnäbel auf, als wollten
sie Futter haben. Vater und Sohn traten jetzt auf die Seite. Da
kam bald die Mutter der Vögelchen und hatte ein Würmchen
im Schnabel, mit dem sie die Kinder fütterte. „Siehst du“, sagte
der Vater, „hättest du damals die Eier ausgenommen, so würdest
du jetzt diese Freude nicht haben!“ —- Täglich ging nun Franz
zu seinem Neste, bis die Vögelchen grosz wurden und endlich
fortflogen. Im andern Jahre aber kamen die Alten wieder und
bauten ihr Nest in dieselbe Hecke.