Full text: Vom westfälischen Frieden bis zur Befreiung Europa's (Bd. 7)

314 Zweiter Zeitraum. 
weges entdeckte er die Sandwichsinseln. Als er aus 
der Polargegend nach denselben zurückkam, nahmen die Be— 
wohner von Owaihi ihm ein Boot weg. Cook stieg ans 
Land, es von dem Oberhaupte der Insel zurückzufordern. 
Ein Eingeborner begegnete ihm auf dem Wege mit Frech— 
heit, Cook gab im Zorn Feuer auf denselben, und dies 
empörte die Wilden; sie fielen über den Engländer her, und 
rissen ihn in Stücke (14. Febr. 1773), seine Gefährten 
konnten nur einzelne Glieder seiner Leiche retten. 
So endete Cookl, der große Seefahrer, der einzig in die 
südliche kalte Zone vordrang, 10 Jahre auf dem Wasser 
verlebte, und überhaupt 40,000 Meilen in gerader Linie 
ahmachte. Sein Muth, seine Sorgfalt für das Wohl seiner 
hrten und die Wichtigkeit seiner Entdeckungen werden 
nie von der Nachwelt verkannt werden, und bedecken seine 
Fehler, z. B. seine Habsucht, seine Ungeselligkeit, sein mür— 
risches Wesen und seine Verachtung gegen alle Wissenschaft. 
8 74. 
Isaak Newton. 
Dieser große Geist, einer der größten des menschlichen 
Geschlechtes, gehört schon in den Anfang dieses Zeitraums. 
Der unsterbliche Newton (spr. Niuten) erblickte das Licht 
der Welt am Weihnachtsfeste 1642, und mit 27 Jahren 
war er Professor zu Cambridge, denn schon mit 22 Jahren 
hatte er in der Mathematik Entdeckungen gemacht, über 
welche die gelehrtesten Männer sich noch jetzt die Köpfe zer— 
brechen können, doch machte Leibnitz ihm die Ehre einiger 
Erfindungen streitig. Wie in der Mathematik, hellte er auch 
in der Raturlehre und Sternkunde auf, so daß viele ihn 
als einen himmlischen Geist dachten, und Gelehrte des Aus— 
landes sich nicht denken konnten, daß Newton schlafe, esse 
und trinke, wie andere Sterbliche. Wie Leibnitz und wie 
überhaupt die tiefsten und reinsten Menschen, war er ein 
inniger Verehrer des Christenthums, und schrieb auch über 
theologische Gegenstände. Seine Gestalt war mittelmäßig
	        
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