Full text: Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands

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schnappen ihm nach den Händen, — aber die alte Wölfin war nicht 
dabei, die war wieder in den Wald gelaufen; und wenn ihm nun die 
Wölfchen nack den Händchen schnappten, schlägt das Kind sie mit dem 
hölzernen Löffel auf die Nase und sagt immer dazu: „Geh', oder ich 
geb' dir was!" 
Und der Bote wunderte sich und lies geschwind hin und schlug 
mit dem Stocke unter die kleinen Wölfe, daß sie alle davon liefen, und 
das Kind nahm er geschwind von der Erde in die Höhe und lief und 
lief; denn er dachte, die alte Wölfin könnte wiederkommen. Und 
da währte es gar nicht lange, da kamen die Bauern aus dem Dorfe 
mit Heugabeln und Dreschflegeln und wollten den Wolf todt machen. 
Und die Mutter kam auch mit, und da sie sah, daß der Wolf das Kind 
nicht gefressen hatte, war sie sehr vergnügt und dankte dem guten Manne 
tausendmal, und noch mehr dem lieben Gott, daß er ihr Kind be¬ 
hütet hatte. 
31. Wie oft Gott zu danken sei. 
Wie viel Körnlein sind im Meer, 
wie viel Sterne obenher, 
wie viel Thiere in der Welt, 
wie viel Pfenn’ge unterm Geld, 
in den Adern wie viel Blut, 
in dem Feuer wie viel Glut, 
wie viel Blätter in den Wäldern, 
wie viel Gräslein in den Feldern, 
in den Hecken wie viel Dörner, 
auf dem Acker wie viel Körner, 
auf den Wiesen wie viel Klee, 
wie viel Stäublein in der Höh’, 
in den Flüssen wie viel Fischlein, 
in dem Meere wie viel Müschlein, 
wie viel Tropfen in der See, 
wie viel Flocken in dem Schnee, 
wie viel lebendig weit und breit: 
so oft und viel sei Gott Dank 
in Ewigkeit. 
32. Das Tischgebet. 
Gottesfürchtige Leute beten, ehe sie essen. Sic denken au das 
Wort der heiligen Schrift: „Ihr esset nun oder trinket, oder was ihr 
thut, so thut es alles zu Gottes Ehre." (1 Cor. 10, 31.) Bor Tische 
kannst du beten: 
Aller Augen warten aufdich, Herr, unddu giebst 
ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine milde 
Hand auf und sättigest a!l es, was da lebet, mit Wohl- 
gefallen. Amen. 
Vaterländisches Lesebuch. 2
	        
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