Full text: Deutscher Jugendfreund (Band 3, [Schülerband])

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Zur Erd- und 
Walnußbaum, so wie die echte Pistazie um Damaskus zu Hause, und 
mit jenen landsmännischen Gewächsen mischen sich reichlich gedeihend 
der Granat- und der Feigenbaum, die Orangen, der Lotusbaum und 
die mannigfachsten Arten der Melonen, der Kürbisse, der Gurken, der 
Solaneen, des Hibisch, so wie aller edleren Gemüse und Gartenge— 
wächse des wärmeren Abend- wie Morgenlandes. Der Wein von 
Damaskus vermag an Feuer und Lieblichkeit mit den edleren Weinen 
von Frankreich und Spanien zu wetteifern und würde bei gleich guter 
Behandlung den edelsten jener Länder gleichkommen. Das Sl der 
Oliven aus der Landschaft wird als ganz besonders fein gepriesen. 
Der Bau der Baumwolle, des Flachses, des Hanfes, der Färberröte, 
des Tabaks, des Ricinus und der meisten Getreidearten, sowie der 
mannigfachsten Hülsengewächse, lohnt die Mühe der Menschenhand durch 
die ungemeine Ergiebigkeit des Bodens. 
Den Bewohnern von Damaskus muß man den Ruhm lassen, daß 
sie sich von dem gewöhnlichen Hange zum Nichtsthun, den man den 
Orientalen vorwirft, losgemacht haben. Kaum in einer andern Stadt 
des Morgenlandes gewahrt man solche Arbeitsamkeit, solche handwerks⸗ 
mäßige und bürgerliche Tüchtigkeit, solche Ordnungsliebe und Mäßig⸗ 
keit, wie in Damaskus. Schon die kräftig schönen Gestalten, die man 
überall unter dem Volke bemerkt, lassen auf eine wackre Übung der 
Kräfte schließen. Von dieser unermüdeten Übung kann man aber auch 
unmittelbarer Zeuge sein, sobald man in die Werkstätten der Handwerker 
und Künstler und in die Bazars der Handelsleute tritt. Und wer hätte 
nicht von den berühmten Stahlarbeiten der Damascener, von ihren 
Webereien in Seide, Lein und Baumwolle, ihren Arbeiten in Leder, 
in Holz und in Elfenbein oder anderen festen Stoffen gehört; oder 
von ihrer Fertigkeit in Zusammensetzung metallischer Farben, in Be— 
reitung von Balsamen, geistigen Essenzen, aromatischen Olen, wohlriechen— 
den Wassern, Seife und all dergleichen Dingen; oder von dem im 
Morgenlande hochgepriesenen Wohlgeschmack ihrer mannigfachen Back— 
waren, so wie der gebratenen, gedämpften und gesottenen Speisen ihrer 
reinlichen Garküchen! Die Silber- und Goldarbeiten zeugen von eben 
so viel gutem Geschmack, als von Geschicklichkeit. Die be sfern heutigen 
Stahlarbeiten von Damaskus wetteifern noch immer mit den eu— 
ropäischen an Härte und übertreffen sie an Wohlfeilheit, wie an Zier—
	        
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