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99. Die Bienen
untern Blattseite. Die rötlichen Larven sind unersättliche Fresser.
Der Käfer ist so gross wie eine Kaffeebohne. Das gelbe Brustschild
hat ein schwarzes Y und auf jeder Seite desselben 5 Punkte; die
Flügeldecken zeigen 10 schwarze Längslinien. — Von der grossen
Zahl der Käferarten sollen nur noch folgende erwähnt werden: der
Hirschkäfer mit meinem grossen, geweihähnlichen Oberkiefer; der
Totengräber, der tote Mäuse etc. in die Erde versenkt, um
seine Eier in das Aas legen zu können; der Borkenkäfer, welcher
in den Waldungen ungeheuern Schaden anrichtet, und der Marien¬
käfer mit schwarzen Punkten auf den roten Flügeldecken.
99. Die Bienen.
Die Bienen sind das Sinnbild der Reinlichkeit und Ordnung,
des Fleißes und Kunsttriebes. Sie leben gesellig in Schwärmen.
Ein Bienenstaat besteht aus einem Weibchen, der Königin und
Mutter des Hauses, gewöhnlich Weisel genannt, aus einigen
hundert Männchen oder Drohnen, gefräßigen Müßiggängern, und
15—30000 fleißigen Arbeitsbienen. Die Bienen sind schwarz
und bräunlich behaart. Der Kopf hat zwei große Haupt- und
drei Nebenaugen, zwei Fühler, eine Saug- oder Schöpfzunge
und kräftige Kiefern. An dem Bruststücke sitzen oben vier ge¬
äderte Hautflügel, unten sechs borstige Beine mit je zwei Fu߬
krallen. Die Hinterbeine der Arbeitsbienen haben am ersten
Fußgliede eine Narbe, das Körbchen, in das der Blütenstaub ge¬
bürstet und gedrückt wird; gefüllt heißt es „Höschen".
Königinnen und Arbeitsbienen haben als Waffe einen Gift¬
stachel, aus dem sie beim Stechen einen ätzenden Safl in die Wunde
fließen lassen. Schmerz und Geschwulst können durch das Heraus¬
ziehen des Stachels, durch Salmiak und kühlende Umschläge
gelindert werden. Der Biene kostet der Stich meist das Leben.
Die Bienen hausen entweder wild in hohlen Bäumen, oder
sie wohnen als Haustiere in hölzernen Kästchen und strohernen
Körben. In denselben hängen senkrecht die Waben, d. h.
länglichrunde Wachsscheiben mit wunderbar regelmäßigen, sechs¬
kantigen Zellen. Es gibt Honig-, Brut- und Königinnenzellen.
Letztere sind etwas größer als die andern. Die mit Honig
gefüllten Zellen werden mit einem feinen Wachsdeckel geschlossen.
Die Bienennahrung ist eine Mischung aus Honigsast und
Blumenstaub. Der Honig wird im Magen bereitet und aus-
gespieen, das Wachs zwischen den Ringen des Hinterleibes aus¬
geschwitzt.
Gegen den Herbst wird die Zahl der Fresser vermindert, indem
die Drohnen von den Arbeitsbienen getötet oder aus dem Bienen¬
stöcke geworfen werden. Im Winter wird eine Zelle nach der andern
angebrochen und der Honig verzehrt. Nicht selten tritt Mangel
und Hungertod im Stocke ein, wenn die Blüten zu lange auf
sich warten lassen. Um sich zu erwärmen, rücken die Bienen