Full text: Realienbuch (Teil 2, [Schülerbd.])

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123. Das Thermometer. 
so wird bald auch das andere Ende heiss. Eiserne Öfen 
werden eher warm, aber auch eher kalt als thönerne. Eisen 
und alle Metalle nehmen die Wärme schnell auf, geben sie 
aber auch rasch wieder ab: sie sind gute Wärmeleiter.— 
Ein Fidibus brennt bis zu jmsern Fingerspitzen weg, ohne 
dass die Stelle, wo wir ihn festhalten, heiss wird; Holz ist 
ein schlechter Wärmeleiter. Zu den schlechten Wärme¬ 
leitern gehören auch: Stroh, Wolle, Seide, Federn, Schnee etc. 
— Dunkle Gegenstände saugen mehr Wärme auf als helle; 
darum schwitzt man im Sommer in schwarzen Kleidern eher 
als in hellen. 
Warum entstehen Funken, wenn harte Steine zerklopft wer¬ 
den und wenn man mit Stahl an einen Feuerstein schlägt? Warum 
müssen die Achsen der Wagen geschmiert werden? Warum ver¬ 
brennt man die Hände, wenn man rasch an einem Seile herab¬ 
rutscht? Warum haben metallene Gefässe (z. B. der Kaffeebrenner) 
häufig hölzerne Griffe? Warum wollen die Öfen nicht heizen, 
wenn sie voll Rufs sind? Warum halten Strohdächer im Sommer 
kühl und im Winter warm? Warum sind die Saaten unter dem 
Schnee geschützt? Warum ist’s gegen Morgen kälter als in der 
Nacht? Warum tragen wir im Winter dunkle Wollenkleider? 
Warum legt der Schmied den eisernen Reif glühend um das 
Wagenrad? Warum springen die Kastanien mit einem Knall auf, 
wenn man sie auf heisse Kohlen legt? Warum zerspringen Ge¬ 
fässe in denen Wasser gefriert? Warum steigt der Rauch in 
die Höhe? 
123. Das Thermometer. 
Das Thermometer ist eine 20 bis 25 cm lange, unten 
in eine kleine hohle Kugel erweiterte Glasröhre, welche mit 
Quecksilber gefüllt und ans ein mit Gradeinteilung ver¬ 
sehenes Brettchen befestigt ist. 
Das Quecksilber wird bei der Verfertigung des Thermo¬ 
meters nach -dem Einfüllen in die Glasröhre so stark erhitzt, 
daß es sich bis zum obern Ende der Röhre ausdehnt. Diese 
wird hierauf zngeschmolzen. Wenn das Quecksilber erkaltet, 
so befindet sich über ihm in der Glasröhre ein luftleerer 
Raum. Taucht man nun das Therinometer in kochendes 
Wasser, so steigt das Quecksilber bis zu einem gewissen 
Punkte, den man anmerkt und Siedepunkt nennt. Bringt 
man hierauf das Thermometer in schmelzendes Eis (Eis¬ 
wasser), so sinkt das Quecksilber bis zu einer gewissen Stelle. 
Dieselbe bezeichnet man mit einem Null und nennt sie den 
Gefrier-, Eis- oder Nullpunkt. 
Der Raum zwischen dem Gefrier- und Siedepunkt wird 
nun in 80 gleiche Teile oder Grade geteilt, welche man
	        
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