Full text: Realienbuch (Teil 2, [Schülerbd.])

26. Allgemeines über die Pflanzen. 
Ein sehr wichtiger Teil einer Pflanze ist die Blüte. 
An einer vollkommenen Blüte unterscheidet man den Kelch, 
die Blumenkrone, die Staubgefäße und den Stempel. 
Wenn man an einer Blüte alle diese Teile findet, so ist sie 
eine vollständige Blüte; fehlt ein Teil, oder fehlen deren 
mehrere, so wird sie eine unvollständige Blüte genannt. 
Der Kelch ist meist eine grüne Hülle, welche vor dem Aus- 
blühen die übrigen Teile der Blüte umschließt. Er ist einfach, 
und dann meist gezähnt oder eingeschnitten, z. B. bei der 
Schlüsselblume, oder mehrteilig, wie bei der Rose. 
Bei den Gräsern werden die Teile des Kelches Spelzen 
genannt. — Oft stehen in einem gemeinsamen Kelche, der wie 
ein Körbchen aussieht, viele Blütchen. Dann ist der Kelch ein 
gemeinschaftlicher. Das Günseblünichen, die Sonnenblume rc. 
haben einen gemeinschaftlichen Kelch. 
Der Teil der Blüte, welcher weiß, gelb, rot, blau gefärbt 
ist, heißt Blumenkrone. 
Die Blumenkrone ist oft ein Ganzes und am Saume, 
d. h. oben, mit Einschnitten versehen, wie bei der Glockenblume, 
Schlüsselblume, Winde re., oder sie erscheint geteilt. Dies ist 
bei der Rose, dem Veilchen re. der Fall. 
Wenn bei einer vielblätterigen Blumenkrone alle einzelnen 
Blättchen gleich groß sind, wie bei der wilden Rose, so ist die 
Blumenkrone regelmäßig. Sind die Blunienblütter an Ge¬ 
stalt und Größe verschieden, so nennt man sie unregelmäßig. 
Das wohlriechende Veilchen, die Bohnen rc. haben eine unregel¬ 
mäßige Blnmenkrone. 
Die Blumenkrone umgibt die Staubgefäße. 
Man bemerkt in den meisten Blüten fadenförmige Gebilde, 
auf welchen sich kleine Körperchen befinden. Sie werden Staub¬ 
fäden genannt, und die kleinen Körperchen daraus, welche mit 
einem feinen Staube angefüllt sind, Staubbeutel oder Staub- 
kolben. Oft ruhen die Staubbeutel nicht auf einem Staub¬ 
faden, sondern sind an der Blunienkrone angewachsen, z. B. bei 
der Schlüsselblume. 
In der Mitte der Blüte ist noch ein eigentümlicher Körper. 
Blicke z. B. in eine Schlüsselblume! Da bemerkst du ganz unten 
im Grunde der Blüte ein grünes Kügelchen. Das ist der 
Fruchtknoten. Die dünne Fortsetzung desselben heißt Staub¬ 
weg oder Griffel. Auf diesem befindet sich ein kleiner runder 
Körper, welcher Narbe genannt wird. Mancher Griffel hat 
mehrere solcher Narben. Bei der Glockenblume zählt man 3—5 
Starben, welche geringelt sind. Der Fruchtknoten mit dem Griffel 
und der Narbe bilden den Stempel. 
Bei vielen Blumen befindet sich am Blütenstiele nur eine 
Blüte, z. B. bei der Rose. Manche Blüten haben an einem 
Stiele mehrere Blüten in einer gewissen Ordnung.
	        
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