Full text: [Teil 2 = 6. Schulj., [Schülerbd.]] (Teil 2 = 6. Schulj., [Schülerbd.])

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besonders großen Mullhanfen ist sein Nest, der sog. Kejsel, der mit 
Moos und Gras weich ausgefüttert ist. Hier wirst das Weibchen jähr¬ 
lich 3—5 nackte und blinde Junge, nicht größer als eine Kaffeebohne. 
Von hier aus führen viele Gänge ins unterirdische Jagdgebiet. 
Unser Bergmann hat scharfe Sinne. Er muß sich auf die unge¬ 
mein feine Nase und das sehr entwickelte Tastgefühl im Rüssel ver¬ 
lassen. Zwar besitzt er Augen, welche durch ihre tiefe Lage geschützt 
sind. Die taugen aber wohl schlecht zum Sehen; denn nicht nur daß 
sie klein wie Stecknadelköpfe sind, sie haben sich auch durch den ständigen 
Aufenthalt im Dunkeln des Lichtes entwöhnt. Da die Erde, die den 
Schall viel besser leitet als die Luft, ihm auch datz leiseste Geräusch über¬ 
mittelt, so hört er auch ohne Ohrmuscheln ungemein scharf. 
Der Maulwurf zeigt eine nicht zu befriedigende E ß l u st, zum 
großen Schaden der Engerlinge, Würmer und Insekten, ohne die er 
-kaum 12 Stunden leben kann. Pflanzen frißt er nicht. Er benagt 
also auch nicht die Wurzeln der Pflanzen. Sind doch seine Zähne, 
auch die Backenzähne, spitz und zum Pflanzenfressen, also zum Zer¬ 
reiben oder Nagen gar nicht eingerichtet. Sie dienen nur zum Fest¬ 
halten, Durchbohren und Zerkleinern. Der Maulwurf ist also ein 
Fleischfresser, ein Raubtier, das besondere Vorliebe für Insekten und 
deren Eier hat: Er ist ein Insektenfresser und als solcher sehr 
nützlich, zumal wegen seines riesigen Appetits. Im Garten soll man 
ihn nur dann vertreiben, wenn er aus Mangel an Nahrung die den 
Boden lockernden Würmer ausrottet oder die glatten Beete zu sehr 
verunstaltet. Töten aber wird ihn kein kluger Gärtner oder Land¬ 
mann. 
Er hat ohnedies Feinde genug. Fuchs und Marder, Rabe, 
Storch und Raubvögel packen den Arglosen, wenn er stößt, und ver¬ 
tilgen ihn. Das geschmeidige Wiesel stellt ihm sogar in seinen Gängen 
nach. 
Einen Winterschlaf hält der Maulwurf nicht. Bei Frost 
findet er tiefer in der Erde hinreichend Nahrung. 
Spitzmaus und Igel. 
Die Spitzmaus, das- 
kleinste unserer Raubtiere, 
und der Igel sind eben¬ 
falls Insektenfresser. Die 
Spitzmaus ist nicht schäd¬ 
lich wie die Feldmaus, son¬ 
dern wird durch ihre unge¬ 
heure Gefräßigkeit, die den 
Schädlingen in Garten und 
Flur gilt, ein treuer Ge¬ 
nosse des Landmanns. 
Ebenso macht sich der 
Igel durch Vertilgen von 
Würmern und Schnecken, 
Mäusen und Kreuzottern 
nützlich. In der Kunst 
t 
Igel.
	        
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