Full text: [Teil 3 = 7. Schulj., [Schülerbd.]] (Teil 3 = 7. Schulj., [Schülerbd.])

weltberühmten Niagarafälle (d. h. Donnerwasser), wo die Wassermassen 
50 m tief über Felsen herabstürzen. (Rheinfall 21m.) Der Missis— 
fippi führt die Wassermassen des südlichen Tieflandes in den Golf von 
Mexiko. Er bildet mit dem vom Felsengebierge kommenden Mis—⸗ 
souri den längsten Fluß der Erde. Links erhält er vom Alleghany⸗ 
gebirge den Oh io (oheio). Das Hudsonsbai-Tiefland ist sehr reich 
an Seen. Die bedeutendsten sind der Große Sklaven- und der 
Große Bärensee. Ihr Wasser wird vom Makkenzie (mäckensi) 
ins Nördliche Eismeer geleitet. Auf der schmalen Westküste können 
sich keine größeren Flüsse bilden. Der Colorado mit alpenähnlichen 
Tälern mündet in den Golf von Kalifornien. 
Klima. Das weitaus größte Gebiet Nordamerikas gehört der 
nördlichen gemäßigten Zone an. Die Südspitze und Westindien reichen 
in die heiße, der Nordrand, die arktischen Inseln und Grönland in 
die nördliche kalte Zone. Die Wärmeabnahme ist in der Richtung von 
S. nach N. recht allmählich. Weil Quergebirge fehlen, können die 
kalten nordischen Winde ungehindert den Erdteil überstreichen. Der 
hohe Norden liegt in ewigem Eis und Schnee. Im allgemeinen ist es 
unter den gleichen Breilen in Nordamerika kälter als in Europa. 
Aus der Baffinsbai kommt eine kalte Meeresströmung und bestreicht 
die Ostküste. Die Lorenzomündung unterm 50. Breitengrad ist 
4 Monate zugefroren. Wir haben unter dem gleichen Breitengrad am 
Südabhange des Taunus und in den Maingegenden recht mildes 
Klima. Die Hudsonsbai ist nur kurze Zeit im Jahre eisfrei. Erfurt 
hat unterm 51. Breitengrad Gartenbauklima. Die Küstengebiete und 
Westindien werden durch Seeklima begünstigt. Sommerhitze und 
Winterkälte erscheinen wesentlich gemildert. Im Innern Nordamerikas 
herrscht Landklima mit sehr heißen Sommern und recht kalten 
Wintern. In den Sumpfniederungen am Golf von Mexiko ist es 
ungesund (Fieber). Die östliche Hälfte des Erdteils erhält viel mehr 
Regen als die westliche. Die westlichen Hochländer verhindern das 
Eindringen von Feuchtigkeit. 
Produkte. Der hohe Norden ist ohne nennenswerten Pflanzen— 
wuchs. Von den 5 Kanadischen Seen bis zum Polarkreis dehnen sich 
ungeheure Wälder, meist Nadelwälder, aus. In ihnen leben Pelz— 
tiere, wie Biber, Füchse, Wölfe, Bären, Waschbären und Dachse. 
Zwischen Mississippi und Felsengebirge ziehen sich weite Gras— 
fluren hin, die Prärien, d. h Wiesen Sie sind Weideplätze für 
Büffel, Hirsche und Antilopen, die so eifrig verfolgt wurden, daß ihre 
Zahl erheblich zusammengeschmolzen ist. Die Waldgebiete und Prä— 
rien waren ehemals die großen Jagdgebiete der Indianer. 
Pom 50. Breitengrad nach S gedeihen auf den Farmen die 
verschledensten Kulturpflanzen: Getreide, Obst, Kartoffeln, unsre 
Küchengewächse, Wein, Tabak, Mais, Reis, Zuckerrohr, Orangen, 
Zitronen, Kaffee und Kakao, vor allem aber Baumwolle. Die 
Union ist das bedeutendste Baumwollenland der Erde. Besonders 
fruchtbar ist die Ebene zwischen den Alleghanies und dem Atlantischen
	        
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