Full text: Illustriertes Realienbuch

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III 
silberweißen Leichtmetall Aluminium (aus Thonerde gewonnen) viele Gegen¬ 
stände her? (Es ist sehr leicht, fest und widersteht der Einwirkung von Sauerstoff, 
Wasserdampf und Kohlensäure so gut, daß es sich noch nicht einmal wie das ver¬ 
wandte Magnesia in mit einer dünnen Oxydkruste überzieht). — Warum ist frische 
Thonerde in Schwefelsäure löslich, während die thonerdigen Steine Korund, 
Rubin, Saphir rc. nicht löslich sind? (Erstere ist wahrscheinlich auf nassem 
Wege entstanden, letztere aus trockenem burcl; Schmelzen, und Krystallisieren. Häufig 
fonimeli chemische Grundstoffe mit ganz verschiedenen Eigenschaften vor, z. B. Lam- 
penrns; und — Diamant). — Warum setzen wir unsere Feuerstätten mit Cha- 
mottesteinen aus? (Letztere werden ausstveißcm Thon und gemahlenen Scherben 
hergestellt und widerstehen hoher Glühhitze). Wozu die Glasur an Thon- und 
Porzellanwaren? (Sie giebt ein glasartiges Aussehen, schließt alle Poren im 
Thon und gestattet das Bemalen). 
Woher stammt die schwarze, graue oder weiße Farbe des Eisens? (Von dem 
in der Glühhitze chemisch gebundenen Kohlenstoff oder dem nicht chemisch gebun¬ 
denen Graphit). Wie entsteht der Eisen rost und der Ham mersch lag? (Eisen- 
oi yd). — Warum sieht man bei Stahlquellen ockergelben Schlamm? (Das 
Wasser enthält kohlensaures Eisenoxyd, aus dem die Kohlensäure an der Luft ent¬ 
weicht und das Eisenoxyd als schlammigen Bodensaß zurückläßt; dies verbindet sich 
mit Wasser und bildet rotgelben Eisenocker). — Warum brauchen Bleichsüchtige 
Stahlquellen? (Ihrem Blute fehlt Eisen). — Woher rührt die rote Farbe ge¬ 
brannter Ziegeln? (Von dem eisenhaltigen Thon). — Warum tränkt man zu¬ 
weilen Nutzholz mit aufgelöstem Chlorzink? (Es bewahrt die Holzfasern vor 
Fäulnis). — Warum werden k u pserne Geschirre inwendig verzinnt? (Kupfer 
löst sich leicht in sauern Flüssigkeiten und Fetten auf und bildet bei längerem Stehen 
saurer oder fetter Speisen darin den giftigen Grünspan (Kupseroxyd); Zinn löst sich 
wenig oder nicht in jenen Säuren). — Warum befeuchtet man Saatweizen vor dem Be¬ 
stellen mit verdünnter Kupfervitriollösung? (Sie verhindert die Bildung von 
Schimmel-, Brand- und anderen Pilzen. Auch Holz wird zur besseren Erhaltung 
damit getränkt). — Warum bedeckt sich Blei mit einer grauen Haut? (Es oxydiert 
leicht an der Lust). — Warum darf Quecksilber nicht offen in bewohnten Räumen 
stehen? (In der Zimmerwärme verdunstet es und schadet der Gesundheit durch die 
eingeatmeten giftigen Dämpfe). — Warum dürfen silberne Löffel nicht in 
sauren Speisen liegen bleiben? (Ihr Kupfer verbindet sich mit der Säure zu gifti¬ 
gem Grünspan). — Warum beizt man mit Höllenstein (salpetersanrem Silber¬ 
oxyd)? (Er wirkt ätzend auf Tier- und Pflanzenstoffe und färbt sie schwarz. So 
zeichnet man Wäsche und beizt krankhafte Bildungen). — Warum wird photo¬ 
graphisches Papier, das mit Chlorsilbcr getränkt ist, am Lichte schwarz? (Unter 
dem Einfluß des Lichtes scheiden sich Chlor und Silber, und letzteres wird schwarz). 
Warum verarbeitet man Gold nicht rein, sondern mit Silber und Kupfer gemischt 
<legiert)? (Allein ist es zu weich und nutzt sich zu rasch ab. Blei ist das weichste, 
Stahl das härteste Metall). — Warum giebt es zwar B latt gold, Blattsi lbcr, 
Blattzinn und Stanniol, aber kein Blattantimon und Blattarsenik? 
(Letztere sind zu spröde und würden unter der Walze zerspringen). — Wie erkennt 
man echte Gold waren? (Auf einem dunklen Probierstein zieht man mit dem zu 
prüfenden Metall einen Strich und befeuchtet ihn mit Salpetersäure. Je deutlicher 
er bleibt, desto mehr Gold ist vorhanden. Verschwindet er, so ist's kein Gold). 
Warum darf man in Platintiegeln kein Blei, Zinn, Zink, Wismut, An¬ 
timon oder Arsenik schmelzen? (Geschmolzen verbinden sich diese Metalle gern 
mit Platin und zerstören den teuern Tiegel). 
8. Organische Chemie. 
Zur organischen Chemie gehört die Kenntnis der Stoffe, die den 
Körper der Pflanzen, Tiere und Menschen bilden, sowie der chemischen 
Veränderungen, die mit denselben vorgehen. Die wichtigsten Stoffe
	        
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