Full text: Illustriertes Realienbuch

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— Warum überzieht man Ölbilder mit einem Lackfirnis, d. i. in Alkohol aus¬ 
gelösten Harzen? (Derselbe mehrt den fnrbenzersetzenden Einfluß der atmosphärischen. 
Luft ab. Tierische und pflanzliche Stosse werden auch durch Spiritus, Salz u. a. 
konserviert.) — Wie entfernt man Fettflecken aus Papier, Seide w.? (Durch 
Benzin oder Petroleumäther, die Fette auflösen; feuergefährlich!) >— Wie wird 
Essig bereitet? (Aus Wein, Obst, Bier, Holz. — Der Essigbildner ist ein 
großer, hölzerner Bottich, der mit Buchenspänen gefüllt ist, oben einen siebartig 
durchlöcherten Deckel und unten Luftzutritt hat und warm steht. Durch den sieb¬ 
artigen Deckel schiittet man das Essig gut — eine Mischung aus Vo Branntwein, 
3A> Essig und 7» Wasser —; cs rinnt an Bindfäden zwischen die Späne und ver¬ 
breitet sich über eine große Fläche. Der Alkohol des Branntweins wird durch beu 
fertigen Essig, den Essigpilz und den SaueiKoff der..Luft in Essigsäure verwandelt.) 
— Warum ölt man Holz- und Lederwaren ein? (Ol ist im Wasser nicht löslich 
und wehrt so der Fäulnis.) — Wie bereitet man Seife? (Durch Kochen von 
Fetten mit Natronlauge oder Kalilauge; ersteres giebt harte, letzteres weiche Schmier¬ 
seife.) — Warum riechen manche Pflanzen,..z. B. Fenchel, °Anis, Nelken rc. so 
eigentümlich? (Sie enthalten ätherische Ole, die sich, besonders im Sonnen¬ 
schein, in Dampfgestalt verflüchtigen; durch..Destillation lassen sie sich gewinnen.) 
— Warum verwesten die Mumien der Ägypter nicht? (Die Leichname waren 
einbalsamiert, d. h. mit unverweslichen Harzen ganz getränkt.) — Was gehört zur 
Ernährung und.zum Wachstum der Pflanzen? (Gutes Saatgut, fleißige 
Bodenbearbeitung, Licht und Wärme und Zuführung derjenigen Nahrungsstoffe, 
aus denen die Pflanzen selbst bestehen. Ihre Nahrung nehmen die Pflanzen aus 
der Luft: Wasserdamps, Kohlensäure, Ammoniak, Salpetersäure u. a. — und aus 
den: Boden: Kali-, Natron-, Kalk-, Magnesia-, Thonerdensnlze, Schwefel-, Phos¬ 
phor-, Salpeter-, Kieselsäure u. a. Findet eine Pflanze beu ihr eigentümlichen 
Nahrungsstofs nicht, so kann sie nicht gedeihen. Die Ökonomen lernen durch das 
Studium der landwirtschaftlichen Chemie die Bestandteile des Bodens, der Düng¬ 
mittel und der Pflanzen, sowie die gegenseitigen Beziehungen dieser drei Faktoren 
kennen und gedeihlich gestalten.) — Was läßt sich aus der Asche verbrannter 
Pflanzen erkennen? (Ihre mineralischen Bestandteile.) — Was lehrt die chemische 
Analyse des Ackerlandes? (Die vorhandenen und die fehlenden, durch Diingung 
zu ersetzenden Stosse.) — Warum ist den Pflanzen das Wasser unentbehrlich? 
(Sie bestehen zu 3/i aus Wasser, und ohne dasselbe ist die Sastbewegung unmöglich; 
in demselben, wie im Blute, sind die Nährstoffe aufgelöst.) — Warum ist die 
Kohlensäure so wichtig für die Pflanzen? (Sie führt ihnen den Kohlenstoff zu, 
der nächst Wasser..ihr Hauptbestandteil ist.) — Warum ist der Humus so wichtig 
für Gärtner und Ökonomen? (Er ist ein Gemisch organischer Stosse, die in Ver¬ 
wesung begriffen sind und dabei die vorzüglichsten Nährmittel der Pflanzen bilden.) 
— Wie geschieht die Ernährung des Menschen? (Sie ist ein chemischer Prozeß, 
den wir Stoffwechsel nennen. Siehe 111, 7. Unsere Nahrungsmittel sind ent¬ 
weder stickstofffreie (Stärke, Gummi, Zucker, Fette), die vorwiegend Wärme er¬ 
zeugen, oder stickstoffhaltige (Eiweißstoffe), die vorwiegend die Körperteile bilden, 
oder Gcnnßmittel (Tabak, Kaffee, Thee, Wein, Gcwiirze), die nur den Appetit 
reizen und den Genuß erhöhen.) — Wärum sind Milch, Fleisch, Eier, Mehl¬ 
speisen, Hülsenfrüchte die besten Nahrungsmittel? (Weil sie die notwendigsten 
Nährstoffe in zuträglichster Mischung enthalten.) — Wie können die Vegetarianer 
nur von Pflanzennahrung leben? (Weil sich darin alle notwendigen Nährstoffe 
zur Muskel-, Knochen- und Blutbildung finden.) — Warum muß der Mensch 
täglich gegen 3*/2 Pfund Sauerstoff einatmen? (Zur Erzeichung der Körper¬ 
wärme, ohne welche eine Verwairdlung der Nahrungsmittel und eine gesunde Blut- 
bildung nicht möglich wäre.) — Was hilft das Wasser, das wir trinken und in 
allen Speisen 311 uns nehmen? (Es hilft die Speisen verwandeln und die Blut- 
bewegung vermitteln.) — Warum muß beim Kochen auf Mannigfaltigkeit und 
Verdaulichkeit der Speisen gesehen werden? (Davon hängt die Blutbildung und 
das Wohlbefinden des Menschen ab.)
	        
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