Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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wenn die Dampfmaschinen feiern, die Webstühle still stehen und 
alt und jung, reich und arm nach schwerer Wochenarbeit Erho— 
lung sucht, dann winken ihnen die das Thal einschließenden Höhen 
mit ihren grünen Wäldern, aus welchen die emsige Thätigkeit 
ines Verschoͤnerungsvereins freundliche, mit Sitzplätzen und Aus— 
sichtstürmen versehene Anlagen geschaffen hat. 
258. Düsseldorf, die rheinische Künstlerstadt. 
Mach Hobirk und Daniel.) 
Düsseldorf ist unter den niederrheinischen Städten ausge— 
durch seine freundliche Lage am Ufer des mächtigen 
heinstroms, durch die Anmut seiner Umgebungen, durch eine 
schöne Bauart und den heitern, geselligen Sinn seiner Ein— 
wohner; im Alter aber steht sie den meisten benachbarten 
Städten nach, die ihr Dasein zum Teil bis in die Zeit der 
Römerherrschaft am Rhein zurückführen oder gar ihren Ursprung 
über diese Zeit hinaussetzen. 
Graf Wolf von Berg war es, der Düsseldorf im Jahre 
1288 von einem Dorfe zu einer Stadt erhob, diese später mit 
besonderen Vorrechten versah, mit Mauern und Gräben umgab 
und das Gebiet bedeutend erweiterte. Nach dem Aussterben des 
sursienhanses Juche Cleve Berg. im Jahre 1609 kam Düssel⸗ 
dorf an die Kurpfalz, im Aufange dieses Jahrhunderts an 
Frankreich und 1815 an Preußen. 
Düsseldorf ist unter den rheinischen Städten vorzugsweise 
die Sladt der Kunst und durch seine Schule für Maler weit 
über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und berühmt. 
Die vom Kurfürsten Karl Theodor 1767 gestiftete Kunstschule 
wurde im Jahre 1822 durch die Huld Konig Friedrich Wil— 
helms Ul. von Preußen neu begründet. Der berühmte Peter 
von Cornelius, dem im Jahre 1879 hier in seiner Vaterstadt 
ein würdiges Denkmal errichlet worden ist, war der erste Leiter 
der en ihm folgte 1826 Wilhelm von Schadow aus Ber— 
lin; beide Manner haben große Verdienste um das Aufblühen 
der Malerkunft. 
b In neuerer Zeit hat auch die Industrie Düsseldorfs einen 
hedentenden Aufschwung genommen. Am lebhaftesten zeigt sich 
u Hebung in der Melallindustrie, welche durch eine große Zahl 
ne Werke verireten ist. Auch der Verkehr auf 
emn Rheine auf dem die Dampfschiffe ununterbrochen ab⸗ und 
zugehen, ist ein beträchtlicher. 
lei Was aber der Sladt Düsseldorf einen besondern Reiz ver— 
eiht und sie zu einer der anmutigsten und freundlichsten Städte
	        
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