Full text: Lebensvoller Unterricht auf der Unterstufe unserer deutschen Lern- und Arbeitsschule

Zum Singen, Sagen, Spielen. 
Diesem Dreibund möchte ich auch einige Zeilen widmen. Ich habe 
sie zusammengetan, sie sind ja im Leben des vorschulpflichtigen lindes auch 
beisammen. Da sagt die Kinderschar erst einen Auszählreim; dann singt sie 
ein Berschen und treibt dazu ein Spiel, indem sie sich im Kreise dreht, duckt 
und hebt, hascht und freiläßt usw. — Immer können wir die 3 nicht bei¬ 
sammen haben in unsrer Schule, aber manchmal. 
1. Zum Singen. 
Das kindertümlich-, volkstümlich-schöne Lied wird immer im Her¬ 
zen des Kindes seinen Widerhall finden. Nehmen wir — wie es manche 
gute Liederbücher tun — das Lied von draußen herein in die Schul¬ 
stube. Wenigstens zur Anknüpfung. Geben wir aber dem Liede auch immer 
einen „geschichtlichen" Hintergrund. Ich meine so: Was der Christoph und 
die Minna (siehe „Jahresarbeit") sangen, wenn sie im Frühling mit ihren 
Kameraden draußen einen Kreis machten und tanzten und sprangen, das ging 
so: „Ringel, Ringel, Reihe, lustig ist's im Freien." Was sie sangen, als sie 
sich auf Weihnachten freuten, das ging so: „Morgen kommt der Weihnachts¬ 
mann". Was die Großmutter ihnen vorsang, als sie im Bescherungszimmer 
die Schritte des Christkindleins hörten, das ging so: „Stille, stille, kein 
Geräusch gemacht." Was der Christoph erlebte, als er auf der Wanderschaft 
war und an einem schönen Sommersonntag-Nachmittag im Garten seines 
Meisters saß und da gerade an seine gute Mutter dachte, da „kommt ein Vogel 
geflogen —". Und wie er dem Vöglein geklagt hat: „Ach, so fern ist die 
Heimat —." Und wie er dem Vöglein den Auftrag gegeben: „Lieber Vogel, 
flieg' weiter, nimm ein' Gruß und ein' Kuß —." So könnte ich noch eine 
Menge Beispiele bringen; es mögen diese genügen! — So ein Liedchen 
illustrieren wir auch dann und wann (M. Z.). Dann kommen in das 
Malbuch vier Bilder: Wie die gute Mutter daheim an den Christoph ein 
Zettelchen schreibt; Wie das Vöglein dem Christoph das Zetterl bringt; Wie 
der Christoph der Mutter die Antwort schreibt; Wie der Vogel der Mutter das 
Zetterl zuträgt. Das hat den Kindern immer viel Spaß gemacht, das war 
eine Belebung des Liedes. Es ist etwas anderes, als wenn es trocken heißt:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.