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6. Und wenn wir satt geworden sind,
dann fahr’n wir wieder ab,
und unser Böcklein wie der Wind
Bringt uns nach Haus im Trab.
7. Dann fragt Mama, dann fragt Papa,
wenn sie uns Wiedersehn:
„Wie war es denn bei Großmama?“
„O wunder-, wunderschön!“
125. frau Von den Brudern <3rtmm.
Kinder- und Hausmärchen. Originalausgabe. 32. Ausl. Besorgt von Re in hold
Steig. Stuttgart und Berlin 1906. 8. 88.
1.
ne Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schon
und fleißig, die andere häßlich und faul. Sie hatte
aber die häßliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter
war, viel lieber, und die andere mußte alle Arbeit tun
und der Aschenputtel im Haufe fein. Das arme Mäd¬
chen mußte sich täglich auf die große Straße bei einem
Brunnen setzen und mußte so viel spinnen, daß ihm das Blut aus den
Fingern sprang. Nun trug es sich zu, daß die Spule einmal ganz blutig
war. Da bückte es sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen;
sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab. Es weinte, lief zur
Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück. Sie schalt es aber so heftig
und war so unbarmherzig, daß sie sprach: „Hast du die Spule hinunter¬
fallen lassen, so holl sie auch wieder herauf."
2.
Da ging das Mädchen zu dem Brunnen zurück und wußte nicht,
was es anfangen sollte, und in seiner Herzensangst sprang es in den
Brunnen hinein, um die Spule zu holen. Es verlor die Besinnung, und
als es erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen
Wiese, wo die Sonne schien und viel tausend Blumen standen. Auf
dieser Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller
Brot. Das Brot aber rief: „Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst,
verbrenn' ich, ich bin schon längst ausgebacken." Da trat es herzu und
holte mit dem Brotschieber alles nacheinander heraus. Danach ging es
weiter und kam zu einem Baum, der hing voll Äpfel und rief ihm zu:
„Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel find alle miteinander reif."
Da schüttelte es den Baum, daß die Äpfel fielen, als regneten sie, und