sengtem Gefieder zurück. Rasch legt sie es zu dem zuerst ge¬
retteten und bahnt sich zum drittenmal den Weg durch Rauch und
Feuer, um auch die übrige Brut zu retten. — Vergebens erwartet
man sie zurück. Sie hatte neben den beiden letzten ihrer Jungen
den Tod gefunden.
Ein mitleidiger Bauer nahm sich der beiden geretteten
Störchlein an und fütterte sie auf. Noch lange nachher sah man
die beiden gezähmten Sumpfvögel auf dem Hofe des Landmannes
zwischen dem Federvieh klappernd einherschreiten.
61. €tne I)iibnm*rirticbaft. von Robert Reim*.
Deutscher Jugendkalender für 1852. Leipzig. 8. 28.
1.
ftTuf einem Gehöfte lebte ein alter Hahn, der hieß Henning, und seine
vl$rau, die alte Henne, hieß Kratzefuß. Von den vielen Kindern,
welche die beiden gehabt hatten, waren fast alle von ihrer Herrschaft
aufgegessen, nur zwei Hähnchen waren noch übrig; Gokelmann hieß der
ältere und Hähnel der jüngere. Beides waren muntere Burschen, keck,
eitel und streitsüchtig, wie man es von jungen
Hähnen nur verlangen kann; aber der Gokel¬
mann hatte eben nicht
das Pulver erfunden,
während sein Bruder
Hähnel schon gescheiter
war. Beißen mußten sie
sich täglich ein paarmal;
denn bei Hühnern gehört
das zur guten Lebensart. Nun wohnte auch noch auf demselben Hofe
ein rothaariger Hund, Phylax mit Namen; der war ein so gutmütiges
Tier, daß er den Hühnern nie etwas zuleide tat. Ost ließ er ihnen
sogar manchen guten Bissen von seinem Fressen übrig; daher hatten sie
ihn denn auch alle gern.
2. 5 ; ;
Eines Morgens spazierte einmal der Gokelmann ganz gemütlich für
sich allein in dem großen Garten hinter dem Hause. Da wußte er ganz
hinten am Ende des hölzernen Zaunes einen prächtigen, hohen Mist¬
haufen, auf den er für sein Leben gern hinausflog. Wie stolz und
majestätisch kam er sich da oben vor, wie krähte es sich da so hübsch
über die weiten Felder hin! Auch heute war sein erster Gang zu dem
4*