Wölkchen, an den grünen Bäumen, den bunten Vögeln, den dunkelrot
glühenden Astern, dem hohen Schennendach und den summenden Bienen.
Von den Apfelbäumen her aber duftete es fo erquickend, und die gold¬
gelben Früchte mit den roten Bäckchen schimmerten gar appetitlich herab.
„Ach," seufzten die Jgelchen, „wenn wir doch Vögel wären und da
hinausfliegen könnten! Wie wollten wir uns pflegen!"
„Gemach," tröstete der Vater, „ihr braucht nicht auf den Bagm
hinaufzusteigen; denn die Äpfel kommen von selbst zu euch herunter.
Unser Freund, der Wind, schüttelt sie herab; habt nur ein wenig
Geduld!"
.In der Tat dauerte es auch nicht lange, so klang es: klapp, klapp,
klapp! und hie und da fiel ein überreifer Apfel ins Gras. Flink eilten
die Leckermäulchen hinzu, lasen die Goldfrüchte auf und schmausten gar
behaglich.
Plötzlich hörte man heftiges Hundegebell und die schweren Schritte
des Knechtes, der zur Scheune ging, um Futter für die Pferde zu holen.
Die Jgelfamilie fuhr erschrocken zusammen, und alle trotteten der Dornen¬
hecke zu, in der sie schleunigst verschwanden.
95. Emkekr. von Ludwig abland.
Gedichte. Kritische Ausgabe von Erich Schmidt u. Julius Hartmann.
1. Band. Stuttgart 1898. S. 49.
1. Bei einem Wirte wundermild,
da war ich jüngst zu Gaste;
ein goldner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.
2. Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.
3. Es kamen in sein grünes Haus
viel leichtbeschwingte Gäste;
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das beste.
4. Ich fand ein Bett zu süßer Ruh
auf weichen, grünen Matten;
der Wirt, er deckte selbst mich zu
mit seinem kühlen Schatten.