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Auch die übrigen Wiesenbewohner blieben fort; es war ihnen 
zu kalt geworden. 
„Es wird Zeit, daß ich mein Wirtshaus schließe,“ sagte der 
Wirt Zum Weidenbusch. „Wegen der paar Raben und Krähen, die 
im Winter kommen, kann ich es nicht offen lassen.“ 
Und so zog er alle die grünen Blattfähnlein, die im Sommer 
so lustig geflattert hatten, ein. Der Herbstwind besorgte das Aus¬ 
fegen, und dann kam der Schnee und deckte alles fein ordentlich 
mit schönen, weißen Tüchern zu, damit es bis zum nächsten Jahre 
geschont bliebe. 
Und dann kam der Winter, der lange, kalte, weiße, stille Winter. 
Es war ein schrecklich langer Winter. Man konnte glauben, 
er wolle gar nicht wieder gehen, und die Wiese und der Bach 
und der Weidenbusch würden gar nicht wieder aufwachen. — — 
Aber endlich, endlich wachten sie doch wieder auf. Die Sonne, 
die liebe Sonne, und der Frühlingswind, die sorgten dafür. Der 
Frühlingswind, der rüttelte an der Tür des Wirtshauses, und der 
Storch, der auf der Wiese spazieren ging, klopfte mit seinem 
langen, roten Schnabel daran. „Holla! Herr Wirt! Aufgemacht — 
der Frühling ist da!“ 
Da konnte der Wirt Zum Weidenbusch nicht länger widerstehen. 
Hurtig richtete er alles wieder her, machte die Türe auf und steckte 
einen Kätzchenzweig hinaus, der sollte das Zeichen sein, daß nun 
wieder Honig bei ihm zu haben sei, und daß das Wirtshaus Zum 
Weidenbusch nun wieder bereit sei, seine Gäste zu empfangen. 
Und die Gäste kamen — kamen alle wieder, wie im vorigen 
Jahre. Und alles wurde wieder so, wie es im vorigen Jahre ge¬ 
wesen war. 
Und wenn ihr euch das Wirtshaus Zum Weidenbusch einmal 
selbst ansehen wollt und auch einmal dorthin zu Gaste gehen — 
so geht nur über die Wiese, an dem Bach entlang, da werdet ihr 
es schon von weitem stehen sehen. 
Aber vergeht nicht, schön von mir zu grüßen! 
88. Wegwarte. 
Fon Isolde Rurz. 
1. Mit nackten Füßchen am Wegesrand, 
die Bugen still ins weite gewandt, 
saht ihr bei Ginster und Heide 
das Mädchen im blauen Kleide?