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2. — „Das Glück kommt nicht in mein armes Haus,
drum stell' ich mich hier an den weg heraus;
und kommt es zu Pferde, zu Fuße,
ich tret' ihm entgegen mit Gruße."
3. Ls ziehen der Wanderer mancherlei
zu Pferd, zu Fuß, zu wagen vorbei.
— „habt ihr das Glück nicht gesehen?"
Die lassen sie lachend stehen.
4. Der weg wird stille, der weg wird leer.
— „So kommt denn heute das Glück nicht mehr?"
Die Sonne geht rötlich nieder,
ihr starren im wind die Glieder.
5. Der Begen klatscht ihr ins Angesicht;
sie steht noch immer, sie merkt es nicht:
— „vielleicht — es ist schon gekommen,
hat die andere Straße genommen."
6. Die Füßchen wurzeln am Boden ein,
zu Blumen wurde der Augen Schein.
Sie fühlt's und fühlt's wie im Traume,
sie wartet am Wegessaume.
89. Der wind.
von Richard Zoozmann.
„Wind, Wind,
wo kommst du her?"
„„Weit übers Meer
fuhr ich geschwind!
Habe die Wellen
gepeitscht und geschlagen,
machte zerschellen
die Schiffe
am Riffe —
keinen Mast mehr sieht man dort ragen!""
„Wind, Wind,
wo kommst du her?"
„„Übers Gebirge
saust' ich mit Macht,
hab' die Lawine ins Rollen gebracht.