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die Endmoränen der Eiszeit. Auf manchen Feldmarken sind die
Wanderblöcke so zahlreich, daß sie auf den Grenzrainen zu Wällen
und Mauern zusammengehäuft sind.
Der Hauptbaum der Tucheier Heide ist die Kiefer. Mit dem
Wacholder als Unterholz bildet sie nicht selten ausgezeichnete Hoch¬
wälder. Fichtenbestände sind nur vereinzelt vorhanden. Auf den
Brüchern und Mooren stehen zahlreiche Erlen und Birken. Seltene
Waldbestände sind der Eibenwald im Gishusch (Oberförsterei
Lindenbusch), der Elsbeerwald in der Chirkowa (Oberförsterei
Osche) und der Knollenkiefernwald zu Hartigstal (Ober-
försterei Wirthy). Waldriesen, hundertjährige Linden, Eichen und
Kiefern, gibt es noch in stattlicher Anzahl. Die Königskiefer
im Schutzbezirk Kaltspring (Oberförsterei Rehberg) gilt als die
stärkste und höchste Kiefer der Heide (3,70 m Umfang, 34 m Höhe).
Bewässert wird die Tucheier Heide außer ihrem Reichtum an
Waldseen von der Brahe (d. h. Waldfluß) und dem Schwarz¬
wasser (die zahlreichen Wasserpflanzen und umgrenzenden Nadel¬
wälder geben ihm ein düsteres Aussehen), die in langem Lauf in
zahlreichen Windungen der Weichsel zueilen. Beide Flüsse werden
die „goldenen Adern“ der Tucheier Heide genannt, weil sie als
flößbare und mühlentreibende Gewässer seit den ältesten Zeiten
ganz allein eine Verwertung der reichen Holzbestände ermöglichten.
Jetzt wird die Heide von der Strecke Schneidemühl—Dirschau und
der Bahn Graudenz—Laskowitz—Konitz an ihrem Nord- und Süd¬
rande berührt und von der Bahn Laskowitz—Czersk durchquert.
Letzterwähnte Strecke wird sie ganz erschließen. Mit kristallklarem
Wasser eilen Brahe und Schwarzwasser in tiefeingeschnittenen
Tälern, die oft recht steile Abhänge besitzen, bei starkem Gefäll
über zahlreiche eingelagerte Steinblöcke dahin und machen ganz
den Eindruck von Gebirgsbächen. Die Seen der Heide zeichnen
sich meistens durch große Tiefe aus. So erreicht der Blondzminer
See, dessen Ufer 5—10 m hoch aufsteigen, eine Tiefe von 40 m,
der Okoninsee bei Poln.-Cekzin ist mindestens 30 m tief. Auch diese
Seen sind ein Ergebnis der Gletschertätigkeit. Die überaus reichen
Holzvorräte der Tucheier Heide fanden in früheren Zeiten nur
wenig Absatz. Damals waren Bienenzucht, Bernsteingräberei und
Teerschwelerei die Haupteinnahmequellen der Heidebewohner. Die
in die starken Bäume eingehauenen Bienenwohnungen beschleu¬
nigten aber das Absterben der Bäume. Die zur Gewinnung des
häufig vorkommenden Bernsteins angelegten Gruben beschädigten