Full text: [Teil 1 = Kl. 8 u. 7] (Teil 1 = Kl. 8 u. 7)

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Erdkunde. 
II 
V. politische Verhältnisse. 
Gsterreich-Ungarn ist ein Doppelstaat. (Nenne die österreichischen und die ungarischen 
Länder!) Der Uaiser von Österreich ist zugleich König von Ungarn. Jeder der beiden 
Ltaaten hat aber seine eigene Verwaltung. Das gesamte Gebiet ist 1 % mal so groß als 
Deutschland (675 Tausend qkm), hat jedoch weniger Einwohner (50 Ulillionen). Vas kleinere 
Österreich ist dichter bewohnt als das größere Ungarn. Die Bevölkerung des Doppelstaates 
ist ein buntes Gemisch von Volksstämmen, die sich vielfach feindlich gegenüberstehen. Deutsche 
(über II Ulill.) wohnen besonders im Westen, Zlawen im Uordosten und Züdosten, Ulad- 
jaren (Ulongolen) im Osten, Italiener (Uomanen) in Lüdtirol. In bezug auf das religiöse 
Bekenntnis herrscht in dem Doppelstaate größere Einheit: mehr als 3/4 der Bevölkerung sind 
römisch-katholisch. — Deutschland steht mit Österreich-Ungarn in regem Güteraustausch. Es 
erhält von dort u. a. Bau- und Nutzholz, Braunkohlen, Vieh (Binder und Pferde), Gerste, 
Gbst, Eier und Bettfedern. Anderseits empfängt Österreich-Ungarn von Deutschland Ztein- 
kohlen, Ulaschinen, Uletallwaren, Bücher, Farbstoffe usw. Ferner nehmen viele Waren, die 
das vonaureich aus überseeischen Ländern (England, Amerika) erhält oder ihnen liefert, ihren 
Weg durch Deutschland. Warum hat Deutschland Vorteil von diesem „Durchgangshandel"? 
4. Rumänien. 
Das Königreich Rumänien (etwa so groß wie Lüddeutschland) erstreckt sich von den 
Karpathen bis zum Lchwarzen Meer und von der Donau bis zum pruth. Da der Nordost¬ 
wind aus den weiten russischen Lteppen ungehindert einströmen kann, herrscht Landklima. 
Der fruchtbare Boden liefert aber doch große Erträge an Weizen, Gerste, Koggen, Hafer, 
Mais, Kübsaat und Walnüssen. Der mächtige Donaustrom (beschreibe seinen Laus!) ist 
die Haupthandelsstraße, aus der diese Landeserzeugnisse bis zu uns geschafft werden. 
Huf den höher gelegenen Abhängen der Karpathen finden sich saftige weiden, die vom 
Frühjahre bis zum herbste Lchaf-, Ziegen- und Kinderherden gute Nahrung liefern. 
Ackerbau und Viehzucht sind mithin die Haupterwerbsquellen der Bewohner. Die 
reichen Lalzlager und die petroleumquellen, die das Land besitzt, werden noch wenig 
ausgenutzt. Die Kumänen sind den Komanen sprachlich verwandt; sie gehören der 
griechischen Kirche an. Die Hauptstadt des Landes ist Bukarest (ZOO). 
5. Die Balkan-Halbinsel. 
1. Lage und Gliederung. Die Balkan-Halbinsel wird durch Donau und Lave 
von dem Kumpfe Europas geschieden. (Kenne nach der Karte die Meere, von denen sie 
im Westen, Lüden und Osten bespült wird!) Der nördliche Teil der Halbinsel ist breit, der 
südliche dagegen schmal und reich gegliedert. Zwei einander gegenüberliegende Meer¬ 
busen greisen tief in das Land ein und schnüren dadurch im Lüden eine kleinere 
Halbinsel ab (Morea). Längs der Westküste liegen die Jonischen Inseln; im 
Osten bilden die Agäischen Inseln eine Landbrücke zwischen Europa und Asien. 
Die große Insel Kreta schließt das Agäische Meer im Lüden ab. 
2. Bodengestalt. verwesten und Lüden der Halbinsel werden von Gebirgen 
durchzogen, die die Fortsetzung der Dinarischen Alpen bilden. Sie bestehen wie diese aus 
Kalkstein und sind arm an Wäldern und wiesen. — Die zahlreichen andern Gebirgszüge 
im größeren östlichenTeile der Halbinsel erstrecken sich vorwiegend in westöstlicher Kichtung. 
Sie gleichen einem gewaltigen Gitterwerke, das über das Land ausgebreitet ist. Der Balkan, 
nach dem die Halbinsel ihren Kamen führt, ist ein langes, schmales Kammgebirge, das nach 
Korden zum Donautieflande allmählich, nach Lüden zum Maritzatieflande steil ab-
	        
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