Object: Auszug von den Sitten und Gebräuchen der alten Römer

36 Von den Sitten der alten Roͤmer. 
daher findet man, daß Compoũtus so viel als Be⸗ 
graben heißt. Vor dem Hause wurde ein Cypreß⸗ 
paum (Cupressus) gepflanzet, weldder der gewoͤhn⸗ 
liche Todtenbauin dem Hoͤllengotte Pluto oder Dis 
geheiliget war ; und man veranstaltete indessen das 
noͤthige Leichengeraͤth bey dem Libitinarius, wel—⸗ 
cher in dem Tempel der Goͤttinn Venus Libiting 
seine Wohnung; alle Leichenerfodernisse zum Ver— 
kaufe; und alle Todtendiener unter seiner Aufsicht 
hatte. Dergleichen waren die Salber (Pollinctores) 
die Todtengraͤber (Vespillones), die Klagfrauen 
(Praeßcae), die Todtenwaͤchter (Custodes) &c. 
4. Am achten Tage der Aussetzung wurde das Volt 
————— Ausruf (per praecones) zusam⸗ 
mengeladen, und es kam auch zahlreich herbey, 
besonders wenn Vornehme oder Reiche begraben 
werden sollten. Die Leiche wurde unter einem 
grossen Geleite (magnus concessus) auf einer 
Bahre, oder bey Bemittelten auf einem Bette 
welches mit kostbaren Decken uͤberhangen war, von 
den naͤchsten Anverwandten,) und nach gestalter 
Sachen wohl auch von den ansehnlichsten Maͤn— 
nern in der Republik auf den Schultern getra 
gen⸗ 
Voraus giengen die im Testamente freygelassenen 
Knechte mit Huͤten auf dem Kopfe, hierauf folg 
ten die Freunde, Anverwandten und die, Soͤhn 
mit verschleyerten, die Toͤchter aber mit entbloͤßter 
Haͤuptern alls mit offenen Haaren, in Trauer 
kleidern.“ Man trug in diesem Zuge alle erlangt 
Ehrenzeichen des Verstorbenen, jedoch verkehrt 
und die Bildnisse der Boraͤltern und der ganz 
Freund⸗
	        
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