VII) Emw-Hner wurden vor einigen Jahren in Sina
gezahlt 142 Millionen, 582440. (nach einer andern Zählung
149 Millionen, 662000.) Unter diesen waren 823287 Kriegs¬
leute , (ohne ihre Familien); 8965 grosse Mandarinen, ausser
den kleinen Mandarinen. In der oft erwähnten Sinesischen
Reichsgeographie werden 25 Millionen 212514 steuerbare
Ackerbauer angegeben; 1572 grosse und kleine Städte; 1193
kleine Festungen; 2338 Schulen; 2796 Tempel; 2606Klöster.
Ihre Sprache besteht, in Vergleich mit andern Spra¬
chen, aus wenigen und lauter einsylbigen Wörtern, (so wie die
Tibetanische, Peguanische, Siamische Sprache rc.) Jedes
Wort bekommt eine andre Bedeutung, durch die Verschiedenheit
des TonS, und der Erhebung oder Erniedrigung der Stimme.
So bedeutet das Wort Tschu: 1) Hausherr, 2) Schwein,
3) Küche, 4) Pfeile. Da das ganze Sinestsche Reich aus vie¬
len Provinzen besteht, fo sind darinnen auch sehr verschiedne
Dialekte, als: die sogenannte oder Hofspra-
che, welche in der Statthalterschaft Dsili, und sonst im gan¬
zen Reiche unter den Vornehmen üblich ist. Ausser dem Sine-
schen wird Mantschuisch, Mongolisch und Torgotisch im ganzen
Reiche gesprochen. Ihre Schrzst ist eine Art von Bilder¬
schrift. Die Smeser haben kein Alphabet, sondern so viele
Charaktere, und vecschiedne Figuren als Worte sind. Doch ha¬
lben sie zweyerley Schriftzeichen, 1) Elementarzeichen, deren
200 gezählt werden; 2) 80000 zusammengesetzte, welche aber
die wenigsten Sineser, selbst unter den Gelehrten, verstehen.
Ihre Religion ist in dem Schttkurct (d. i. Buch der ge¬
wissen und unveränderlichen Lehre) oder GöhaNZ-^chtt (d. i.
das alte oder heilige Buch) enthalten. Eigentlich ist es eine
Geschichte, und zwar die älteste Geschichte der Sineser. Sie
halten diesen Schuking für das vornehmste unter allen heiligen
Büchern, und verehren ihn so, wie wir unsre Bibel, ohne ihm
doch einen göttlichen Ursprung bepzulcgen. Er ist zugleich ihr
Gesetzbuch, Staatsrecht, und-ihre Sittenlehce. Eigentlich aber
sind 3 Hauptreligionen in Sina: 1) die Religion des Eoufu-
cius, (Con,fu-tse) welcher den vecfallueu Sinesischen Got¬
tesdienst wieder herstellte, und sich der Abgötterei) der andern
Religion jLaOt2\ill\t zwar entgegensetzte, aber doch den eben
so abgöttischen Dienst der Vorfahren empfahl. 2) Die Religion
des LTaokilM, wo viele Götter angebetet werden. 3) Die
Sekte oder Fc>e, welcher der grosse Haufe zugethan ist,
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