Full text: Haus und Welt (Bd. 3)

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10. Pfingstlied. 
Joh. 6, 63. Der Geist ist's, der lebendig macht. 
1. Pfingsten ist kommen, nun schmückt sich der Wald und die Heide 
Garten und Wiese, sie prangen im festlichen Kleide, 
nieden die Flur, 
droben der blaue Azur 
glänzet im Frühlingsgeschmeide. 
2. Pfingsten ist kommen, so komm auch, der alles belebet, 
Odem des Höchsten, der einst auf den Wassern geschwebet, 
der mit Gebraus 
vormals zu Salem durchs Haus 
und durch die Herzen gebebet! 
3. Komm auf die Fluren, durchrausche des Waldes Geäste, 
jegliches Blatt mach zur preisenden Zunge beim Feste, 
jeglicher Halm 
stimm' in den fröhlichen Psalm, 
leise durchsäuselt vom Weste! 
4. Sammle im Feld und im Wald die beschwingte Gemeine, 
daß sie die Stimmen zum Preise des Schöpfers vereine; 
Lerche bei Tag, 
abends der Nachtigall Schlag 
juble, wie trunken vom Weine! 
5. Komm in die Kirchen, schon klingen die Glocken in Chören, 
mächtig ertönt's durch der Orgel gewaltige Röhren, 
nahe wie fern 
soll man die Thaten des Herrn 
festlich verkündigen hören. 
6. Rühre den Lehrern die Zungen, gewaltig zu zeugen, 
rühre den Hörern die Herzen, vor Gott sich zu beugen, 
wie auf der Flur, 
drüber der Morgenwind fuhr, 
nickende Halme sich neigen! 
7. Komm in die Häuser, durchlüfte, was dumpfig und düster, 
sammle am friedlichen Tisch die entzweiten Geschwister, 
linde und leis 
geh durch den häuslichen Kreis, 
sanft, wie mit Engelsgeflüster!
	        
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