haben." Mit großem Eifer sorgte der kräftige Fürst für die Wohlfahrt
und Bildung seines Volkes; der Lehre Luthers war er dagegen ent¬
schieden abgeneigt, mö, es kam zwischen ihm und seiner Gemahlin
Elisabeth, einer ctnhängerin Cuthers, zu schwerem Zerwürfnis.
3oachim war erbittert, daß Elisabeth das Abendmahl unter beiderlei
©eftalt genommen und sich dadurch von der katholischen Kirche los¬
gesagt hatte. (Er wollte sie zum widerruf zwingen. Da floh (Elisabeth
aus dem Lande und wandte sich nach Sachsen, wo sie an Luther einen
Berater fand. Nach Joachims Tode wurde sie a>ber von ihren Söhnen
mit allen (Ehren wieder ins Land zurückgeleitet.^Iht Sohn 3 o a ch i m II.
führte (1539) die Reformation in seinem Lande ein.
2. Vereinigung Brandenburgs und Preußens. Kurz
vor dem Dreißigjährigen Kriege bekam Brandenburg einen bedeuten¬
den Zuwachs. Der Kurfürst Johann Sigismund erwarb durch
(Erbschaft das Herzogtum Kleve am Niederrhein nebst Mark und
Ravensberg in Westfalen sowie im Gsten das Herzogtum Preußen.
Ruch in dem ©rdenslande Preußen (s. Hr. 28, 6) hatte (schon 1525)
die Reformation (Eingang gefunden; der Hochmeister des Drdens,
Albrecht von Brandenburg, war zur evangelischen Kirche
übergetreten und hatte sich zum erblichen Herzog von Preußen
erklärt. Ihm folgte sein Sohn Albrecht Friedrich in der Herzog¬
würde, und als dieser ohne männliche Nachkommen starb, fiel das
Herzogtum an dessen Schwiegersohn Johann Sigismund von Branden¬
burg. So wurde das Herzogtum Preußen mit dem Kurfürstentum...
Brandenburg vereinigt (1618).
3. Brandenburg im Dreißigjährigen Kriege, Ruf |
Johann Sigismund folgte sein Sohn Georg Wilhelm als Kurfürst
von Brandenburg. Dieser Herrscher war den Rufgaben einer schweren
Zeit nicht gewachsen. Daher geriet das Land durch den Dreißigjährigen
Krieg, der während seiner Regierung wütete, in die tiefste Zerrüttung.
Unsägliches (Elend, Verheerung und Zerstörung herrschten überall; in
der Hauptstadt Berlin wohnten zuletzt nur noch 3000 Bürger, die nicht
viel mehr als das nackte Leben hatten. Zum Glück folgte dem
schwachen Vater ein ausgezeichneter Sohn.
47. Der Große Kurfurft
(1640-1688.)
t. Des Großen Kurfürsten Jugend. Georg Wilhelms
Sohn Friedrich Wilhelm war unter den Stürmen des Dreißig-