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aus. Anfangs wurde er von seinen Landsleuten verfolgt, aber nach
seiner Flucht nach Medina (im Jahre 622) gewann er ergebene Anhänger, 622.
eroberte mit ihnen Mekka und unterwarf ganz Arabien seiner Religion
und Herrschaft. Er starb schon 632 in Medina.
2. Ausdehnung der arabischen Herrschaft. Unter den Kalifen,
den „Nachfolgern" des Propheten, dehnten die Araber ihre Herrschaft
und damit Mohammeds Lehre mit Feuer und Schwert über Ägypten,
über Vorderasien und Nordafrika und seit 711 auch über Spanien und
Südgallien aus.
3. Der Kampf der Franken gegen die Araber. Nach ihrem
Siege über die Westgoten (bei Xerez de la Frontera 711) hatten
die Araber ohne Widerstand fast ganz Spanien ihrer Herrschaft
unterworfen. Von da aus dehnten sie ihre Eroberungen bald jen¬
seits der Pyrenäen über Südsrankreich und die Rhonegegend aus
und rückten zuletzt gegen das Frankenreich bis an die Loire vor.
Hier aber trat ihnen Karl Martell mit dem gesamten fränkischen
Heerbann entgegen und besiegte ihre Heere in einer siebentägigen
Schlacht zwischen Tours und Poitiers 732. Einige Jahre 732.
später befreite er durch einen neuen Sieg an den Pyrenäen auch
das südliche Gallien wieder. So wurde das christliche Abend¬
land vor der drohenden Unterjochung unter den Halbmond glück¬
lich gerettet.
4. Arabische Kultur. Die Araber, in Spanien „Mauren"
genannt, haben viele Europäer nach Spanien gezogen, die dort
auf den Hochschulen studierten. Den Arabern verdanken wir
unsere Ziffern. Auch manches arabische Wort ist in die euro¬
päische Sprache eingedrungen (Admiral, Alkoven, Ziffer, Zucker).
Die Araber blieben noch sieben Jahrhunderte in Spanien,
ehe ihre Macht ganz gebrochen wurde.
3. Das Frankenreich unter den Karolingern
(761-843).
§ 24. Pippin -er Kleine (741-768).
War schon Karl Martell unumschränkter Herrscher im Franken¬
reiche, so wurde sein Sohn Pippin der Kleine wirklicher König.
Im Einverständnis mit dem Papst wurde der merowingische
König abgesetzt und in ein Kloster geschickt, dagegen Pippin 752
als „König der Franken" zu Reims gesalbt. Pippin besiegte den
Langobardenkönig und schenkte einen Teil des ihm abgenommenen
Gebietes dem Papst, dadurch legte er den Grund zum Kirchen¬
staat, der bis 1870 bestand.
Mit eiserner Faust warf Pippin die Versuche einzelner
Stammesherzöge, die Reichseinheit zu zerreißen, nieder; nur