40. Heil, Lübeck, dir!
Lübeckisches Lesebuch. 3. Stufe. 3. Ausl. Lübeck 1898. S. 247.
\. Heil öir mit Herz und Hund, ! deutsch stets in Merk und Mort,
Verle am Gstseestrand,
Heil, Lübeck, dir!
Geb' Gott dir dein Begehr,
wachse an Macht und Thr',
kreise von Meer zu Meer:
Heil, Lübeck, dir!
2. Um deine Giebel weht
wie flüsternd Nachtgebei
der Schwestern Geist,
die du in ernster Zeit
schartest zum heil'gen Streit,
zur Hanseherrlichkeit:
Heil, Lübeck, dir!
3. Kraftvoll hast du gewahrt
allzeit die deutsche Art
zu Land und Meer;
strahltest du fort und fort
als edlen Deutschtums Hort:
' Heil, Lübeck, dir!
T Als fremder Schergen Hand
hauste im deutschen Land,
sank auch dein Haupt;
doch ob die grimme Not
tausendfach dich umdroht,
du trotztest kühn deut Tod:
j Heil, Lübeck, dir!
3. Zu junger Herrlichkeit
schwingt sich nach tapferm Streit
dein stolzer Aar.
Blühe durch Gottes Gnad',
durch frommer Väter Aat,
durch wackrer 5öhne Tat:
Heil, Lübeck, dir!
41. Gründung der Stadt Lübeck. Nach Ernst Deecke.
Lübische Geschichten und Sagen. 5. Ausl. Lübeck 1911. S. 8.
Im Jahre 1066 empörten sich die Wenden gegen den deutschen
Kaiser. Sie ermordeten ihren christlichen König Gottschalk und
setzten den Fürsten von Rügen, Kruto, auf seinen Thron. Dieser
baute auf dem Werder zwischen Trave und Wakenitz eine feste