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3. Der Löwe sah umher, zu hören, 5. „Schweig!“ rief der Löwe, „das
ob in der Näh' ein Zeuge sei. Gewissen
„Jch,“ rief der Wolf, rann heilig läßt einen Bösewicht nie ruhn;
schwören, du hast der Kuh das Kalb zerrissen,
Herr König, ich war nicht dabei!“ der Bär soll dir ein Gleiches hun“
4. Und wer verklagt dich?“ sprach 6. So starb der Wolf, und wie man
der König, saget,
und heuchelnd fiel ihm jener an: verriet sein Bauch, was er gethan.
Ich bin jetzt krank und ese wenig, Wer sich entschuldigt, h man klaget,
ich kann es nicht gewefen sein!“ der giebt sich selbst als Thuer an
Lichtwer.
232. Der Molf, der Fuchs und der Krauich.
Der Wolf verzehrte ein geraubtes Kalb mit grosser
Begierde. Da sagte deèr Fuchs, der u lan „Ohbeim,
du scblingst so gierig, du wirst di den Magen verderben.“
Der Wolf aber lehrto bieh nieht danuun frals, was er
konnte Auf einmal blieb in emn kuomenn Halse
ztecken; da sing er an zu sehreien und en. „Vetter
Fuchs, schaffo mir Hulfs, oder ien trbet o Puchs
dachte zwar: „Warum frilst du so inl ging aber doeh
und holte den Kranich, der weit und br ae n ge-
schickter Wundarzt bekannt var De Rin kam, setete
sich die Brillé auf und schaute dem Wolto n Rachen.
Dann ssteckte er den langen Schunbel ot hinein, zog den
Knochen geschiekt heraus und veroräne
sieh veiter verhbalten solle Nach emcen Monaten, als
der Molk wieder besser war, verlangte der Kranieh von
ihm den Lobhn für seine Bemuhung. „Das ist ja unvon
schämt von dir, dass du noch ein Belohnung verlangst.
Dein Schnabel steckte tief in meinen Rachen, und ieh
konnte dich damals tõten; ieh sohenio dir be la Leben,
und du bist noeh nieht zufrieden? leh vads ban noch
jetet auffressen, wenn du nicht machst, dass du fortkommstl·
Ist das wohbl recht? sagte der Klamioh 2u de Fucbhsse,
der ihn gerufen hatte. „Ja,“ bagte de Fucehs, „Undank
ist der Welt Lohn.“ Simroek.
233. Der Igel.
1. Es ist ein wunderschöner Herbstabend. Eben wollen wir
den Heimweg antreten, als wir im dichten Busche ein Knistern und
Rascheln hören. Wir bleiben ruhig stehen und sehen im Monden—
scheine, wie aus dem abgefallenen Laube ein dunkles, fast kugelrundes
Tier von der Größe einer halbwüchsigen Katze sich herausarbeilet.