Staub flog auf, und über Stock und Stein sausten die Ritter 
dem Herzog nach, der stets der Erste war. 
5. 
Indes war Ottilie an jene Stelle gelangt, wo 500 )abre 
später der Herzog Bertold von Zäbringen die Stadt Freiburg 
erbaute, flhnend, ibr Vater könnte sie verfolgen, eilte sie das 
Dreifamtal hinauf und bog dann längs eines Baches am Süd= 
abbang des Rohkopfes in den Wald ein. hier klomm Ottilie 
empor, bis sie kraftlos und erschöpft auf ein bemoostes felsstück 
niedersank. 
Tiefe Stille herrschte ringsum. Leise rauschten und flüsterten 
die Wipfel der Bäume. Die Waldeinsamkeit webte sie geheimnis¬ 
voll an. Alles um sie her schien so glücklich! flus dem Schatten 
der Bäume blickte sie ein Reh mit großen Rügen an. Falter 
schwirrten lautlos von Blume zu Blume. Ottilie sah, wie 
goldne Laufkäfer geschäftig hin- und herliefen. Sie beobachtete 
die Rmeisen, wie sie mit den Tannennadeln das Dach ihrer 
Wohnungen bauten, und die Döglein, wie sie so emsig hin- 
und herflogen und ihren jungen Futter zutrugen. Sie lauschte 
den Waldtauben, die so füh im Waldesdickicht girrten. Das 
alles stimmte sie glücklich und hoffnungsvoll. Es war ihr, als 
ob die umgebende Natur zu ihr spräche: Gott ist gut gegen 
uns alle. Er gibt den Ameisen Reiser und den Vögeln Körnlein; 
er gibt ihnen Bäume zu Palästen und lehrt sie singen. Sollte 
Gott nicht auch für dich sorgen? 
Schon glaubte Ottilie einen Ort der Sicherheit gefunden zu 
haben, da wird es plötzlich laut. Horch! was ist das? Ottilie 
hört das wiehern und Getrappel von Pferden, klopfenden 
Herzens späht sie ängstlich mit banger Rbnung durch die Lich¬ 
tung des Waldes. Da sieht sie zwischen den Tannen Helm 
und Harnisch in der Sonne blinken. Gepanzerte Reiter nahten
	        
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