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Deutsches Dichterbuch.
Er sprach zu mir: „Lalt dich an mich,
es soll dir jetzt gelingen.
Ich geb' mich selber ganz für dich,
da will ich für dich ringen;
denn ich bin dein, und du bist mein,
und wo ich bleib', da sollst du sein,
uns soll der Feind nicht scheiden.
Vergießen wird er mir mein Blut,
dazu mein Leben rauben;
das leide ich dir alles zugut,
das halt mit festem Glauben.
Den Tod verschlingt das Leben mein,
mein' Anschuld trägt die Sünden dein,
da bist du selig worden.
Gen Limmel zu dem Vater mein
fahr' ich von diesem Leben;
da will ich sein der Meister dein,
den Geist will ich dir geben,
der dich in Trübnis trösten soll
und lehren mich erkennen wohl
und in der Wahrheit leiten.
Was ich getan hab' und gelehrt,
das sollst du tun und lehren,
damit das Reich Gott's werd' gemehrt,
zu Lob und seinen Ehren.
Llnd hüt' dich vor der Menschen Satz,
davon verdirbt der edle Schatz:
das lass' ich dir zu Letze.
2. Der Lobgesang: Christ ist erstanden.
1524.
Christ lag in Todesbanden,
für unser' Sünd' gegeben;
der ist wieder erstanden
und hat uns bracht das Leben:
des wir sollen fröhlich sein,
Gott loben und dankbar sein
und singen Halleluja.
Jesus Christus, Gottes Sohn,
an unser' Statt ist kommen
und hat die Sünd' abgetan,
damit dem Tod genommen
all sein Recht und sein' Gewalt,
da bleibt nichts denn Todsgestalt,
den Stachel hat er verloren.
Den Tod niemand zwingen konnt'
bei allen Menschenkindern;
das macht alles unser' Sünd',
kein Unschuld war zu finden.
Davon kam der Tod so bald
und nahm über uns Gewalt,
hielt uns in sein'm Reich gefangen.
Es war ein wunderlicher Krieg,
da Tod und Leben rungen;
das Leben behielt den Sieg,
es hat den Tod verschlungen.
Die Schrift hat verkündet das,
wie ein Tod den andern fraß,
ein Spott aus dem Tod ist worden.
So feiern wir dies hohe Fest
mit Herzensfreud' und Wonne,
das uns der Herr scheinen läßt;
er ist selber die Sonne,
der durch seiner Gnaden Glanz
erleucht' unsre Herzen ganz;
der Sünden Nacht ist vergangen.