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und wenn's regnete, und wenn's finsster und kalt drauben wurde,
da baben vir eueh mit in unser Bett genommen, husch,
hbusch! — Kinder, thut mir den kleinen Dingern nichts!“ —
Das war die Mutfterpredigt am Grasmückenneste, nicht eben
lang, aber etlichemal bei derselben Gelegenheit wiederbolt.
Und das Nest ward erhbalten, und die fünf Fungen sind gestern
ausgeflogen. Oldenhurger Volksbote.
61. Wendfeier.
Wie ist der Abend so traulich, Wohin ich gehe und schaue,
wie lächelnd der Tag verschied; ist Abendandacht. Im Strom
wie singen so herzlich erbaulich spiegelt sich auch der blaue,
die Vögel ihr Abendlied! prächtige Himmelsdom.
Die Blumen müssen wohl schweigen, Und alles betet lebendig
kein Ton ist Blumen beschert; um eine selige Ruh',
doch, stille Beter, neigen und alles mahnt mich inständig;
sie alle das Haupt zur Erd'! O Menschenkind, bete auch du!
Philiph Spitta.
62. Vater und Sohn.
Nachdem ich das nördliche Amerika nach allen Richtungen durchstreift
und auch Harti besucht hatte — so erzählte mir ein reisender Naturforscher
— schiffle ich mich mit einer Ladung von Pflanzen nach Frankreich ein.
Unser Schiff war zum Teil mit irländischen Matrosen bemannt, unter
denen sich vornehmlich die beiden Beckner, Vater und Sohn, auszeichneten.
Der Vater galt für den besten Matrosen in der irländischen Marine, und
der Sohn, obgleich erst ein Knabe von dreizehn Jahren, gab dem Vater
nur wenig nach. Groß und stark über seine Jahre, leuchtete aus seinem
von Sonne und Wetter gebräunten Gesichte zugleich der Mut eines
Mannes, eine kindliche Gemütlichkeit und jener unbesiegliche Frohsinn, der
den Irländer so vorzüglich auszeichnet. Auch war er der Liebling aller,
die auf dem Schiffe waren. Wenn wir ihm bei seinem Geschäft zusahen
und uns über die Gewandtheit freuten, mit der er auch das Schwerste so
leichthin verrichtete, als ob es nichts wäre, und alles beachtete, ob er sich
gleich um nichts zu bekümmern schien, dann pflegte der Vater wohl zu
fagen: „Ist's ein Wunder? Ein guter Irländer ist von Jugend auf auch
in guter Seemann, und mein Volney hat das Seewasser gekostet, ehe er
Vater sagen konnte. Sobald er von der Muttermilch entwöhnt war, ließ
ich ihn nicht aus den Augen. Ich nahm ihn überall mit, und wenn ich
ihn aus dem Kahn ins Wasser warf, war es ihm ein Spaß, und er
laͤchte mich an, und wie er kaum zwei Jahr alt war, konnte er schwimmen
wie ein Fisch. Zwei Jahre später versprach ich ihm einmal, er sollte mit
hinüber nach England fahren, nahm aber mein Versprechen zurück, weil er
ine Dummheit gemacht und eine Strafe verdient hatte. Er war außer
sich, und ich mußte ihn einsperren. Was thut der Junge? Er springt
uim Fenster hinaus, läuft ans Ufer und stürzt sich ins Wasser; und wie
ich so an der Leiter hänge und das Bramsegel einreffe, kommt etwas