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IV. Die weite Welt. 
mich allein an einer geschützten Stelle nieder und blickte weiter nach Norden 
hinaus. Dis sich gescheut hatten, die steile Höhe zu ersteigen, erfreuten sich 
an Bord des Schiffes des warmen Sonnenscheins,' hier oben war es eisig 
kalt, die Sonne drang nur von Zeit zu Zeit durch den Nebel als rote Scheibe 
hindurch, entsprach aber um so mehr der Beschreibung, die der schwedische 
Dichter Tegner einmal von ihr gibt: 
Der Mitternachtssonne blutrote Pracht 
beschien die öden Heiden — 
es war nicht Tag, es war nicht Nacht, 
es wogte zwischen beiden. 
Die Nebclnacht war eine bedeutungsvolle Verhüllung der Ferne; wie 
hat es die Menschen hinausgezogen nach dem ersehnten offenen Polarmeer, 
wie mancher ist das Opfer seines kühnen Wagemutes geworden» und wie 
wenig ist bis jetzt der Bann des verzauberten Dornröschens gebrochen! In¬ 
dem ich hinausblickte auf jenes Ziel der Sehnsucht so mancher Forschungsreise, 
lag hinter mir das schöne Skandinavien mit seinen kühn geformten Bergen, 
seinen stillen Meerbusen, seinen unermeßlichen Gletschern und Wäldern, seinen 
ernsten und ehrenhaften Bewohnern, und weiter südwärts die deutsche Heimat 
mit allem, was sie erregt, was sie schmückt. Allen Palästen, Häusern und 
Hütten und dem verschiedenartigen Leben, das unter Glück und Leid rastlos 
in ihnen sich abspielt, kehrte ich den Rücken zu und horchte hinaus auf das 
unermüdliche Rauschen des Eismeeres und auf die Brandung, die tausend 
Fug unter mir die Steine eirund spülte. — Und ich ließ mir deuten, was 
ich sah und vernahm, durch das Wort der Heiligen Schrift: 
Jetzt sieht man nicht das Sonnenlicht, 
wiewohl es unter Wolken schimmert; 
doch kommt der Wind, so klärt sich's auf, 
und Sonnenglanz erscheint im Norden, 
denn herrlich ist des Höchsten Größe. 
Doch ist's ein Saum nur seiner Wege, 
nur leises Lispeln, das wir merken — 
wer faßt den Donner seiner Allmacht! 
Georg Behrmamr. 
93. Der erste Morgen in London. 
'uhig und gemessen rauschten draußen die Näder des Dampfers. Hier 
innen herrschte tiefe, feierliche Stille. Alles schlief. Ein friedlicher 
Morgen drückte seine segnende Land auf die Schrecken der Finsternis, die