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I. Die Heimat. 
äußersten Horizont die Halbinsel Meis. Der Meerbusen von Sandwig 
und die Augustenburger Förde, in der wir die feindlichen Schiffe und 
speziell die Anwesenheit Rolf Krakes wußten, waren unsern Blicken 
entzogen. Tiefe Stille lag aufAlsen; von unserer Seite hörte man aus 
der Ferne den eigentümlichen Ton von Fuhrwerk mit eisernen Achsen. 
Es war die reitende Artillerie, die sich noch nach Rackebüll bewegte, 
wo sie in Reserve verbleiben sollte; sonst nichts. 
Das Wetter war ungemein günstig, ausnahmsweise windstill, ein 
trüber, verschleierter Himmel, daher so dunkel, wie es um die Zeit der 
größten Tageslänge in dieser Breite überhaupt nur werden kann, und 
eine milde Temperatur. 
Die Reitpferde waren in der Büffelkoppel aufgestellt, um später 
bei der Hand zu sein. Die Wagen blieben in Düppel, um jedes Ge¬ 
räusch zu vermeiden, und wir gingen zu Fuß in die zerstörte Schanze, 
die das Aussehen eines Steinbruchs hatte, durch die riesenhaften 
Trümmer von Betonmauern der gesprengten Pulvermagazine. Ihre Dicke 
erklärt, daß kein Kaliber durchschlagen konnte. 
Noch fehlten wenige Minuten an zwei Uhr, dem Augenblick, wo 
unsere Boote an vier Stellen zwischen dem südlichsten Rand von 
Satrupholz nach Schnabekshage vom Ufer abstoßen mußten. 
Das Herabbringen der Kähne und das Schurren der flachen Boote 
über das Geröll des Strandes scheint unbemerkt geblieben zu sein. 
Jenseits rührte sich nichts, friedliche Ruhe lag über der schönen Gegend, 
und nur die Lerche erhob sich singend aus den wogenden Kornfeldern, 
die bald der Schauplatz blutigen Kampfes werden mußten. 
Jetzt war es zwei Uhr, und mit geschärftem Blick spähten wir 
nach den ersten schwarzen Punkten, die sich auf dem klaren See¬ 
spiegel zeigen würden, — da blitzte es auf, nur sichtbar, nicht hörbar 
waren ein paar Schuß gefallen, und zwar, wie es scheint, irrtümlich 
von unserer Seite herüber. Alsbald sprühten die Funken am jenseitigen 
Ufer, bald an dieser, bald an jener Stelle; dann leuchtete es hoch auf, 
und der dumpfe Knall verkündete, daß die bereitgehaltenen Geschütze 
der nächsten Strandbatterien ihre Kartätschenladung über unsere ver¬ 
wegenen Argonauten ausschütteten. Wirklich sind sie zu hoch gegangen, 
und nur ein Kahn ist umgeschlagen, die Mannschaft aber, wenigstens 
zum großen Teil, von den nächsten Booten gerettet worden. 
Die braven Pontoniere, selbst wehrlos und eben erst von der 
Oder und Elbe angelangt, ruderten unaufhaltsam weiter; die Infanterie 
aber nahm das Feuer auf, und wenn auch manche Patrone ihr Ziel 
verfehlt haben mag, so rückte die Feuerlinie doch unaufhaltsam weiter.