Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.]] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.])

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Geburtsgeschichte des Herrn herzustellen, welche Kinder und Erwachsene 
in gleichem Maß erfreute. Ein hohles Häuschen war im Spielwarenladen 
schon für wenige Groschen, ein hölzernes Öchslein oder Eselein oder ein 
Männchen, das einen Hirten vorstellen konnte, gar schon für einige 
Pfennige zu haben. Ein Berg aus Pappe mit aufgeleimtem Sande war 
leicht herzustellen, und das Moos, das die grünen Wiesen andeuten sollte, 
lieferte der Wald umsonst. 
Weiter als in den Krippen ging man mit der Darstellung der heiligen 
Weihnachtsgeschichte in den sogenannten „Weihnachtsspielen". Leute eines 
Ortes vereinigten sich, entweder auf einer eigens dazu errichteten Bühne 
oder in einer größeren Wohnstube, die Geschichte der Geburt Jesu auf¬ 
zuführen. Der Text dieser volkstümlichen Schauspiele ward meistens nur 
von Mund zu Mund fortgepflanzt. Zuweilen hatte ihn einer int Dorfe 
schriftlich, dann leitete dieser die Vorbereitungen und Aufführungen. 
Jetzt sind die Weihnachtsaufführungen schon ziemlich selten geworden. 
Zum Schluffe sei noch einer in Norddeutschland verbreiteten Sitte 
gedacht, bei der sich sogar der alte Name des heidnischen Sonnenwend¬ 
festes, das man „Julfest" nannte, erhalten hat. Namentlich in Holstein 
und Mecklenburg wickelt man nämlich Geschenke für Bekannte und Ver¬ 
wandte in eine große Zahl von Umhüllungen, oft in zwanzig bis dreißig 
Bogen Papier. Während der Bescherung werden sie dann, ohne daß 
man weiß, von wem sie kommen, zur Tür hereingeworfen, imb dabei 
wird der Name dessen gerufen, für den sie bestimmt sind. Zuweilen 
wird auch der Name des Empfängers auf die Umhüllung geschrieben. 
Ein solches Geschenk heißt „Julklapp", und der Ruf, den man bei dem 
Werfen hören läßt, heißt dann etwa: „Julklapp für den Papa" oder: 
„Julklapp für Hänschen". 
Druck von-Velhagen & Klasmg in Bielefeld.
	        
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