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5. O du Heimatflur, o du Heimatflur,
Laß zu deinem heil'gen Raum
Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur
Entflieh'n im Traum!
6. Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm.
War die Welt mir voll so sehr;
Als ich wiederkam, als ich wiederkam.
War alles leer.
7. Wohl die Schwalbe kehrt', wohl die Schwalbe kehrt',
Und der leere Kasten schwoll;
Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,
Wird's nicht mehr voll.
8. Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt
Dir zurück, wonach du weinst;
Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt
Im Dorf wie einst:
9. „Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
Waren Kisten und Kasten schwer;
Als ich wiederkam, als ich wiederkam.
War alles leer".
4. Abenälieä.
1. Ich stand auf Berges Halde,
Als heim die Sonne ging,
Und sah, wie überm Walde
Des Abends Goldnetz hing.
2. Des Himmels Wolken tauten
Der Erde Frieden zu,
Bei Abendglockenlanten
Ging die Natur zur Ruh.
3. Ich sprach: O Herz, empfinde
Der Schöpfung Stille nun
Und schick' mit jedem Kinde
Der Flur dich auch zu ruhn.
4. Die Blumen alle schließen
Die Augen allgemach,
Und alle Wellen fließen
Besänftiget im Bach.
5. Nun hat der müde Sylphe
Sich unters Blatt gesetzt,
Und die Libell' am Schilfe
Entschlummert taubenetzt.
0. Es ward dem goldnen Käser
Zur Wieg' ein Rosenblatt;
Die Herde mit dem Schäfer
Sucht ihre Lagerstatt.
7. Die Lerche sucht aus Lüften
Ihr feuchtes Nest im Klee,
Und in des Waldes Schlüften
Ihr Lager Hirsch und Reh.
8. Wer sein ein Hüttchen nennet.
Ruht nun darin sich ans;
Und wen die Fremde trennet,
Den trägt ein Traun: nach Haus.