5. ltnb unten erblickt es ein holdes Gesicht,
Mit Angen, so hell und so süße.
Es ist sein eignes, das weiß es noch nicht —
Viel stumme freundliche Grüße!
6. Das Kindlein winkt, der Schatten geschwind
Winkt ans der Tiefe ihm wieder!
Herauf! Herauf! So meint's das Kind;
Der Schatten: Hernieder! Hernieder!
7. Schon beugt es sich über den Brnnnenrand,
Frau Amme, du schläfst noch immer!
Da fallen die Blumen ihm ans der Hand
Und trüben den lockenden Schimmer.
8. Verschwunden ist sie, die süße Gestalt,
Verschluckt von der hüpfenden Welle.
Das Kind dnrchschanert's fremd und kalt.
Und schnell enteilt es der Stelle.
2. Das Kind.
1. Die Mutter lag im Totenschrein,
Zum letzen Mal geschmückt;
Ta spielt das kleine Kind herein.
Das staunend sie erblickt.
2. Die Blumenkron' im blonden Haar
Gefällt ihm gar zu sehr,
Die Busenblumen, bunt und klar.
Zum Strauß gereiht, noch mehr.
3. Und sanft und schmeichelnd ruft es aus:
„Du liebe Mutter, gib
Mir eine Blum' aus deinem Strauß,
Ich hab' dich auch so lieb!"
4. Und als die Mutter es nicht tut.
Da denkt das Kind für sich:
Sie schläft, doch wenn sie ausgeruht.
So tut sie's sicherlich.
5. Schleicht fort, so leis' es immer kann,
llnd schließt die Türe sacht
Und lauscht vou Zeit zu Zeit daran,
Ob Mutter noch nicht wacht.