Metadata: Griechische und römische Geschichte (H. 1)

3 Ivette Periode. ©ried)ertlctttb§ Blütezeit. 
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wie Blitz und Donner wirkten. Das größte Verdienst für seine Aus- 
bildung zum Redner wird der hochbegabten Aspasia aus Mrlet, seiner 
zweiten Gemahlin, zugeschrieben. 
2. Seine Stellung. Durch die Gewalt seiner Rede lenkte Perikles 
die Volksversammlung nach seinem Willen, und außerdem gewann er 
als Feldherr, als Verwalter der Staatsgelder und als Vorsteher der 
öffentlichen Bauten das allgemeine Vertrauen. So war er in einem 
demokratischen Staate tatsächlich Alleinherrscher. Alle seine Handlungen 
hatten ein Ziel: er wollte Athen auf eine möglichst hohe Stufe der 
Macht und des Glanzes erheben. Zu dem Zwecke steigerte er die Volks- 
Herrschast, hob die Kriegsmacht, begünstigte die Kunst und förderte 
die allgemeine Bildung. 
3. Ausbau der Volksherrschaft. Durch die Einrichtungen, die Perikles 
traf wurde die Demokratie eine schrankenlose, die nur, solange ein Mann 
wie'er an der Spitze stand, dem Staate zum Heile gereichen konnte. 
Dahin gehört die Bezahlung für Dienste, die dem Staate geleistet 
wurden. Die Teilnehmer an der Volksversammlung bekamen jedesmal 
einen Obolus (§4,7), was zur Folge hatte, daß auch die Armeren, 
Ungebildeten, die ein gewandter Redner leicht für sich gewinnen konnte, 
nicht gern fehlten. Auch die Richter und die Krieger erhielten Bezahlung. 
Sogar für den Besuch des Theaters wurden die Ärmeren entschädigt. 
4. Die Kriegsmacht. Große Sorgfalt verwandten die Athener auf 
die Ausbildung des Heeres und die Kriegstüchtigkeit der Flotte. Bundes- 
genossen, die sich der Herrschaft Athens entziehen wollten, wurden in 
glücklichen Kriegszügen unterworfen. Perikles konnte es sogar wagen, 
die Bundeskasse nach Athen zu verlegen und nach seinem Belieben zu 
verwenden. 
5. Die bildende Kunst. Aus den reichen Geldmitteln ließ er durch 
Phidias und andere Meister der Bau- und Bildhauerkunst die Herr- 
lichsten Kunstwerke aufführen. Am schönsten wurde die weithin sichtbare 
Akröpolis ausgestattet. (Bild 3 und 4.) 
Unten lehnte sich an die Akropolis das erste steinerne Theater, 
dessen Einrichtung allen griechischen Theatern als Vorbild diente. (Vgl. 
die Bilder 8 bis 11.) 
6. Die allgemeine Bildung. Durch ausgedehnten Handel und durch 
große Staatseinnahmen wuchs der Reichtum der Athener gewaltig. 
Mancher besaß hundert Talente*) und beschäftigte tausend Sklaven. 
Dabei war das Leben sehr billig. So konnte der Athener sich unge¬ 
hindert den geistigen Genüssen seiner Vaterstadt hingeben. Zur Be- 
*) Ein attisches Talent hatte einen Wert von 6000 Drachmen, und 6 Obolen 
gingen auf eine Drachme. Über den Wert nach unserem (Selbe vergleiche § 4,7 
unb § 8,3. Griechische Münzen zeigt Bild 12.
	        
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