Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.]] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.])

öffnet aber kein irdisches Schloß, er ist nur gut genug für den Himmel. 
So nannte man denn das Blümchen „Himmelsschlüsselchen“. 
Der Name hat recht. Nachdem das Schneeglöckchen den Winter mit 
seiner Sorge und Not glücklich zu Grabe geläutet, kommt das Himmels— 
schlüsselchen hervor und schließt für Kleine und Große den wonnigen Lenz 
auf, die Zeit der Freude und der Lust, den Blumenhimmel und den 
Konzertsaal der fröhlichen Vögel. Mit Jauchzen pflückt es das Kind 
und bringt es seiner Mutter. Es gräbt dasselbe wohl auch mit allen 
Würzlein heraus und pflanzt es daheim in das Gartenbeet. Dort im 
lockeren, guten Boden wird das Pflänzlein von Jahr zu Jahr schöner; 
seine Blumen werden größer und färben sich rot. Selbst der Kelch ver 
wandelt sich mitunter in zarte Blumenblätter, so daß die Blüten gefüllt 
erscheinen. 
Da der kleine Frühauf zeitig aufstehen muß, so geht er auch zeitig 
wieder hinab in die Erde zu Bette, sonst würde er im nächsten Jahr den 
lieben Frühling verschlafen. 
18. Der große Garten. 
Die Erde ist ein Garten voll süßer Blümelein; Gott selbst will 
ihrer marken und gerne Gärtner sein O Gürtner hren und milde, 
der alles kann und weiß, mach' mich zu deinem Bilde! Dich preis' der 
Erdenkreis! 
19. Das Kind und sein Blümchen. 
Ward ein Blümehen mir geschenket, hab's gepflanzt und hab's 
getrünket. Vögel kommt und gebet acht! Gelt, ioh hab' — recht 
gemachtꝰ 
GSonne, lab mein Blümchen sprieben! Wolke, komm, es zu 
begiebenl Richt empor dein Angesicht, liebes Blüumchen, fürcht 
cdoh nicht! 
Und ieh kann es Laum erwarten, täglich geh ieh in den 
Garten, tüglieh frag ich: Blümchen, sprichl Blümchen bist du bõs 
auf michꝰ 
Sonne lieb mein Blumchen Sprieben; Wolke kam es zu begieben; 
jedes hat sieh brav gemüht, und mein liebes Blümchen blũüht. 
Wie's vor lauter Freuden weinet! freut sich, dab die Sonne 
scheinetl Schmetterlinge, fliegt herbei, sagt hmn doch, wie schön 
es seil
	        
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