öffnet aber kein irdisches Schloß, er ist nur gut genug für den Himmel.
So nannte man denn das Blümchen „Himmelsschlüsselchen“.
Der Name hat recht. Nachdem das Schneeglöckchen den Winter mit
seiner Sorge und Not glücklich zu Grabe geläutet, kommt das Himmels—
schlüsselchen hervor und schließt für Kleine und Große den wonnigen Lenz
auf, die Zeit der Freude und der Lust, den Blumenhimmel und den
Konzertsaal der fröhlichen Vögel. Mit Jauchzen pflückt es das Kind
und bringt es seiner Mutter. Es gräbt dasselbe wohl auch mit allen
Würzlein heraus und pflanzt es daheim in das Gartenbeet. Dort im
lockeren, guten Boden wird das Pflänzlein von Jahr zu Jahr schöner;
seine Blumen werden größer und färben sich rot. Selbst der Kelch ver
wandelt sich mitunter in zarte Blumenblätter, so daß die Blüten gefüllt
erscheinen.
Da der kleine Frühauf zeitig aufstehen muß, so geht er auch zeitig
wieder hinab in die Erde zu Bette, sonst würde er im nächsten Jahr den
lieben Frühling verschlafen.
18. Der große Garten.
Die Erde ist ein Garten voll süßer Blümelein; Gott selbst will
ihrer marken und gerne Gärtner sein O Gürtner hren und milde,
der alles kann und weiß, mach' mich zu deinem Bilde! Dich preis' der
Erdenkreis!
19. Das Kind und sein Blümchen.
Ward ein Blümehen mir geschenket, hab's gepflanzt und hab's
getrünket. Vögel kommt und gebet acht! Gelt, ioh hab' — recht
gemachtꝰ
GSonne, lab mein Blümchen sprieben! Wolke, komm, es zu
begiebenl Richt empor dein Angesicht, liebes Blüumchen, fürcht
cdoh nicht!
Und ieh kann es Laum erwarten, täglich geh ieh in den
Garten, tüglieh frag ich: Blümchen, sprichl Blümchen bist du bõs
auf michꝰ
Sonne lieb mein Blumchen Sprieben; Wolke kam es zu begieben;
jedes hat sieh brav gemüht, und mein liebes Blümchen blũüht.
Wie's vor lauter Freuden weinet! freut sich, dab die Sonne
scheinetl Schmetterlinge, fliegt herbei, sagt hmn doch, wie schön
es seil