Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.]] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.])

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7. Das erst noch mußte denken 
Der Zukunft lange Not. 
Eh' es sich durfte senken 
Beschwichtigt in den Tod. 
8. Jetzt hat sich's hier gesenket, 
Doch hebt sich's, wie man glaubt, 
Noch aus der Gruft und denket. 
Das alte Feldherrnhaupt. 
9. Da sieht es die Befreiung 
Nun wohl auf deutscher Flur, 
Doch auch von der Entweihung 
Die unvertilgte Spur. 
10. Da sieht es der Zwölshundert 
Grabstätte sich so nah 
Und ruft wohl aus verwundert: 
„Ein Feldherr ward ich ja! 
11. O Feldherrnamt, wie grausend! 
Um mich, den Feldherrn, Her- 
Gelagert sind die Tausend, 
Ein großes Schmerzensheer. 
Drilles 
1. Zu Ottensen, von Linden 
Beschattet, auf dem Plan 
Ist noch ein Grab zu finden, 
Dem soll, wer trauert, nahn. 
2. Dort in der Linden Schauer- 
Soll lesen er am Stein 
Die Inschrift, daß die Trauer 
Ihm mag gelindert sein. 
3. Mit seiner Gattin lieget 
Und ihrem Sohne dort 
Ein Sänger, der besieget 
Den Tod hat durch ein Wort. 
12. Euch hat auf andern Pfaden, 
Und doch aus gleichem Grund, 
Der Tod hieher geladen, 
Ihr seid mit mir im Bund. 
13. Daß ohne Totenhemde 
Ihr auf den Gräbern sitzt, 
Das schmerzt mich, weil der Fremde 
Noch geht in Purpur itzt. 
14. Ist keiner mehr am Leben, 
Den Purpur auszuziehn 
Dem Fremden und zu geben 
Euch nackten Toten ihn? 
15. Mit seinen dunklen Schützen 
Der Oels, mein wackrer Sohn, 
Der könnte wohl euch nützen; 
Doch fiel auch der nun schon. 
16. Jetzt kann ich keinen nennen. 
Da ihn der Tod geraubt; 
Und schmerzlich fühl' ich brennen 
Die Spalt' in meinem Haupt." 
Grab. 
4. Es ist der fromme Sänger, 
Der sang des Heilands Sieg, 
Zu dem er, ein Empfänger 
Der Palm', im Tod entstieg. 
5. Es ist derselbe Sänger, 
Der auch die Hermannsschlacht 
Sang, eh' vom neuen Dränger- 
Geknickt war Deutschlands Macht. 
6. Ich hoffe, daß in Frieden 
Er ruht indes in Gott, 
Nicht sah bei uns hienieden 
Des Feinds Gewalt und Spott.
	        
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