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5. Alles, was ist auf dieser Welt,
es sei Silber, Gold oder Geld,
Reichtum und zeitlich Gut,
das währt nur eine kleine Zeit
und hilft doch nichts zur Seligkeit.
6. Ich dank' dir, Christ, o Gottes
Sohn,
daß du mich solch's hast erkennen Ion
durch dein göttliches Wort;
verleih mir auch Beständigkeit
zu meiner Seelen Seligkeit.
7. Lob', Ehr' und Preis sei dir gesagt
für all dein erzeigt' Wohltat,
und bitt’ dich demütig:
Laß mich nicht von dein'm Angesicht
verstoßen werden ewiglich.
2. Die ungleichen Kinder Evas.
(Gekürzt.)
Als Adam und Eva befolgend Satans
Rat
genossen der verbotnen Speise,
trieb Gott sie aus dem Paradeise.
Sie waren bei Gott in Ungnaden.
5 Nach diesem furchtbar großen Scha¬
den
baut' Adam die unfruchtbare Erde
mit vielem Schweiß und viel Be¬
schwerde.
Von ihren Kindern war ein Teil gar
adlig,
von zarten Gliedern untadlig,
10 sinnreich, geschickt, höflich, anstän¬
dig;
doch hatten sie Kinder viel unbändig,
toll, tölpisch, grob und ungeschlacht,
ungleich den Kindern obgedacht.
Es zog deshalb die Mutter klug
15 die schönen Kinder vor genug
und hielt sie hold und lieb und wert;
der andern Kinder sich beschwert,
tät wenig nur nach ihnen fragen,
weil sie so aus der Art geschlagen.
20 Der schlechtgeratnen Kinder Schar,
dieweil sie gar zu zahlreich war,
ließ Eva gehen, wie sie gingen.
Jedoch nicht lang' nach diesen
Dingen
der gütige, allmächt'ge Gott
25 Eva durch seinen Engel entbot,
er wollte zu ihr kommen hinaus,
zu sehen, wie sie hielte Haus
mit ihren Kindern und Adam.
Als Eva die Botschaft vernahm,
30 da war sie froh ob Gottes Gnaden
und dacht': „Sein Kommen wird nicht
schaden."
Sie kehrt' und schmückt’ das ganze
Haus
mit Gras und schönen Blumen aus
und steckt' in alle Zimmer Mai'n.
35 Tät die schönen Kinder baden fein,
sie prächtig putzte, strählt'und kämmt',
und jedem gab ein frisches Hemd;
tät ihnen fleißig auch anzeigen,
wie sie sich höflich sollten neigen
40 dem Herren, und ihn schön empfangen,
die Händchen bieten, fein züchtig
prangen.
Die andern Kinder ungestalt’t
verstieß sie alle, jung und alt.
Ein Teil verbarg sie in der Streu,
45 ein Teil vergrub sie in das Heu,
ein Teil stieß sie ins Ofenloch.
Denn sie sorgt' sehr, der Herre hoch
würd' spotten ihrer ob dieser Zucht,
ob ihrer umgestalten Frucht.
50 Als aber nun der Herre kam,
die schönen Kinder all' zusamm'n
sie hatt' der Reih' nach aufgestellt.
Die empfingen den Herrn der Welt,
neigten sich höflich nach dem Ende
55 und boten ihm auch ihre Hände
und knieten nieder schön alsdann
und beteten den Herren an.
Darauf der milde Herre gütig
segnet' die Kinder gar sanftmütig