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Kursus III. Abschnitt IV. §§ 164. 165. 287 
afrikanischen Küste und in dem Punkt der größten Annäherung an die Gegengestade der 
europäischen Mittelmeerländer und besonders Italiens. — Die Hafenstadt von Tunis ist 
das in der Nähe der Ruinen von Karthago gelegene Coletta; der Ort ist mit der Haupt- 
stadt durch eine Eisenbahn verbunden. 
Unter den andern tunesischen Orten, welche in dem südlichen, dem Gebiet 
der großen Wüste ungehörigen Abschnitte liegen, sind die heilige Stadt Kairowan, 
lange die Hauptstadt des arabischen Reiches in Afrika, und die Hafenplätze Susa 
und Sfakes am wichtigsten. 
Die Bevölkerung der Atlasländer, — etwa 11 Millionen (6 Millionen in Ma¬ 
rokko, 3 in Algerien, 2 in Tunesien), — besteht aus zwei Hauptelementen: den ein- 
geborenen Berbern, unter denen die Kabylen in Algerien, die Amazirghen im nördlichen 
und die Schelluh im südlichen Marokko hervorragen, und aus den eingewanderten Arabern? 
letztere sind in den Städten und in den fruchtbaren Gebieten ansässig, während die Berbern 
von ihnen in die Gebirge zurückgedrängt worden sind. Neben den Berbern und den Arabern 
bilden die, aus der Vermischung der Eingeborenen mit den Eingewanderten entstandenen 
Städtebewohner, die Mauren und die direkt aus Palästina eingewanderten Juden einen 
wesentlichen Bestandteil der Bevölkerung. Unter den europäischen Ansiedlern in Algier und 
Tunis (etwa 4(10000) sind die Franzosen am zahlreichsten. 
Die afrikanischen Inseln: vergleiche Kursus II, §§ 161 und 162! 
3. Australien. 
(§ 165). Australien im allgemeinen. (Kursus II, § 183.) 
a) Eutdcckuugsgcschichte. Die Entdeckung Australiens beginnt mit der Erdumsege- 
lung Ferdinand Magalhaens, welcher 1521 die Marianen entdeckte. Im Laufe des 16. Jahr- 
Hunderts fetzten die Spanier von der Westküste Amerikas die westlichen Fahrten fort und 
fanden noch mehrere Inselgruppen (Karolinen, Marschall-, Salomon-, Marquesasinseln, 
Hebriden und Neuguinea); Tones durchfuhr die nach ihm benannte Wasserstraße zwischen 
Neuguinea und dem Australkontinent. Doch hielten die Spanier ihre Entdeckungen geheim. 
Die Entdeckung des Australkontinents erfolgte durch die Holländer, welche von Java 
aus seit 1605 die Nord-, West- und den westlichen Teil der Südküste erforschten. Abel Tas- 
man bestimmte 1642 durch seine Umsegelnng des Australkontinents die südliche Ausdehnung 
desselben und entdeckte zugleich die Westküste Neuseelands und einige nördliche Inselgruppen. 
Die Jnselnatur Tasmaniens, welches der Entdecker für die Südspitze des Kontinents hielt, 
wurde erst 1798 durch Basz festgestellt. 
Die wüste Natur der von den Holländern erforschten Küstenstrecken Australiens hatte 
eine lange Unterbrechung der Entdeckungsthätigkeit in diesem Gebiet zur Folge. Die be- 
günstigtere Ostküste und die Südküste in ihrer östlichen Hälste wurden erst nach lx/2 Jahr¬ 
hunderten durch die Engländer bekannt. Die erstere entdeckte James Cook auf seiner ersten 
Reise (1768—70), nachdem er vorher Neuseeland umsegelt und die Cookstraße gefunden hatte; 
indem er die Ostküste bis zum Carpentariagolf verfolgte, stellte er zugleich die Jnselnatur 
Neuguineas fest. Der östliche Teil der Südküste wurde durch Expeditionen von Sidney aus 
und vollständig durch eine Fahrt von Flinders in entgegengesetzter Richtung aufgedeckt 
(1801-1802). 
Die Erforschung der inneren Gebiete Australiens begann seit 1813 von der Ostküste 
(Sidney) aus. Sturt (1828—30) und Mitchell (1831—36) durchzogen das große östliche 
Tiefland und stellten das System des Murray fest. Der Deutsche Leichhardt, welcher 1848 
von Sidney aus den ganzen Kontinent in westlicher Richtung durchziehen wollte, ist im 
Innern zn Grunde gegangen. Dasselbe Schicksal traf Burke (1861), welcher von Melbourne 
bis zum Carpentariagolf gelaugt war, auf der Rückreise am Creekstnß. Mae Douall Stuart 
drang 1862^ von Adelaide aus durch das Zentrum des Kontinents bis zum Port Darwin an 
der Nordküste. Seine Route verfolgt seit 1872 die Überlandtelegraphenlinie zwischen Port
	        
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