Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen

59 
Schlacht bei Jffus (333 v. Chr.). — Bald darauf traf 
Alexander bei der Stadt JssuS in Cilicien mit dem Perserkönige 
DariuS KodomcinnuS selbst zusammen. Obgleich die Perser an 
Zahl weit überlegen waren, so erlitten sie doch eine völlige Nieder¬ 
lage. DariuS selbst war so eilig geflohen, daß er seinen Wagen, 
Bogen und Mantel zurückgelassen hatte; und da« ganze reiche Lager 
ward nun eine Beute der Macedonier. Unter den Gefangenen war 
auch des DariuS Mutter, seine Frau, zwei seiner Töchter und fein 
unmündiger Sohn. Als sie den Wagen des DariuS erblickten, 
weinten sie laut auf; denn sie meinten, der König sei todt oder ge¬ 
fangen. Sogleich aber ließ ihnen Alexander die tröstende Nachricht 
bringen, DariuS lebe und sei entkommen. Am folgenden Tage be¬ 
suchte er sie selbst, tröstete sie über ihr Schicksal und behandelte sie 
überhaupt mit der größten Milde und Schonung. 
Alexander in Aegypten (332 v. Chr.). — Während Darin« 
in das Innere des Reiches floh, zog Alexander zunächst die Küste 
des mittelländischen Meeres hinunter. Ungehemmt drang er durch 
Phönizier! bis vor TyruS. Sieben Monate lang leistete diese Stadt 
verzweiflungsvollen Widerstand; da endlich ward sie erstürmt (332). 
Bon dort zog er längs der Küste Palästinas. Nur Gaza leistete 
kurzen Widerstand, alle übrigen Städte öffneten ihm freiwillig die 
Thore. Jetzt sollte auch die letzte Provinz am Mittelmeere, Aegyp¬ 
ten, den Persern entrissen werden. Der Weg durch dieses Land 
glich einem Triumphzuge. Des persischen Joches müde empfingen 
Alle frohlockend den Sieger. Dieser fuhr den Nil hinunter und 
legte an einer der westlichen Mündungen die neue nach seinem Na¬ 
men benannte Stadt Alexandria an, welche durch ihre vortreff¬ 
liche Lage bald der Sitz des Welthandels und der Sammelplatz 
aller Künste und Wiffenschaften wurde. Dann unternahm er noch 
einen höchst abenteuerlichen Zug nach dem Tempel des I u p i t e r 
Ammon, welcher in einer Oase mitten in der libyschen Sandwüste 
lag und sehr berühmt war. Unter unsäglichen Schwierigkeiten kam 
er endlich an und befragte das Orakel. Was ihm dieses geantwor¬ 
tet hat, weiß man nicht; aber eS heißt, die Priester hätten ihn als 
einen Sohn des Jupiter begrüßt, und gleich darauf sei er zufrieden 
zurückgekehrt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.