Full text: Von Alexander d. Gr. bis Christus (Bd. 3)

Pyrrhus. v 
nen alten Mann, der dreimal Consul gewesen war. Sein 
rohes Wesen und seine unansehnliche Tracht machten ihn 
den weibischen Stutzern, die von Salben dufteten, zum Ge— 
spötte, und als er in der Versammlung zu reden anfing, 
und sein Griechisch nicht recht konnte, ward 
er sogar ausgelacht. Ja, der griechische Muthwille ging so 
weit, daß ein junger Mensch des Römers Kleid schändlich 
besudelte. Als der alte Mann die Befeuchtung seiner Toga 
unter allgemeinem Gelächter bemerkte, rief er zornig aus, 
indem er die Versammlung verließ: „Diesen Flecken wäscht 
nur Tarentinerblut aus!“ Und nun war der Krieg erklärt. 
84. 
pyrrhus. 
(280 v. Chr.) 
Die Tarentiner waren zu feige, um es allein mit den 
Römern zu wagen. Sie verließen sich auf die Hülfe der 
Samniter und anderer Nachbarn, die nur gezwungen den 
Römern dienten, und um recht sicher zu sein, baten sie den 
Pyrrhus, König von Epirus, um Hülfe. Dieser landete 
auch wirklich mit 25000 Mann und 20 Kriegselephanten. 
Einem solchen Feinde waren die Römer noch nicht entge— 
gengetreten, denn Pyrrhus war ein Alexander im Kleinen, 
tapfer und ruhmdurstig, und ein Feldherr, der die griechische 
Kriegskunst von den größten Feldherren Alexanders gelernt 
hatte. Doch das machte sie keineswegs verzagt. Ehe es zur 
Schlacht kam, bot sich Pyrrhus zum Friedensvermittler zwi— 
schen Rom und Tarent an, aber die Römer verwarfen stolz 
alle Unterhandlungen, und ließen ihm sagen, daß sie sich 
vor ihm nicht fürchteten. Pyrrhus erhielt bald Beweise da— 
von. Das römische Heer schlug am Fluͤsse Siris so geschickt 
sein Lager auf, daß der ausgelernte griechische Taktiker sich 
dadurch überrascht fand. Daselbst fiel auch eine blutige 
Schlacht vor, unweit der Stadt Heraklea, und die 
Römer siegten bereits; aber da traten die Elephanten mit 
ihren Thürmen voll Soldaten auf dem Nacken — ein 
den Römern ganz neuer Anblick! — hervor. — Die rö— 
mischen Pferde wurden scheu, daß sie ihre Reiter abwar—
	        
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