Full text: Von der Völkerwanderung bis auf Rudolph von Habsburg (Bd. 4)

Kaiser Otlo 1Lder Große. 4205 
Heer hatte zusammen bringen können; er vertraute auf Gott 
und seine gerechte Sache Ensschlossen zu siegen oder zu 
sterben, ließ er sich iin Angesichte des ganzen Heeres das 
Marssakrament reichen. Am folgenden Tage, dem Lau— 
Letiue seste war die Hauptschlacht. Das Banner des En— 
gels waͤllte wieder voran we vor 22 Jahren bei Merse— 
durag, Ollo erhob die heilige Königslanze, ritt mit hoher 
Seelenruhe vor der Fyante hin und her, rief die Herzoge 
und die Tapfersten ber Namen, nannte sie seine Genossen 
sein: wrüd erinnerte sie, für Religien und Vaterland gr— 
gen diese heidnischen Räuber fest zu stehen, und gelobte laut 
dem h. Laurentius zu Merseburg eine Kirche und ein Bis— 
thum Da begann die Schlacht. Eine Legion der Deutschen 
wurde angenblicklich niedergehauen, aber Otto mit den Vay— 
eyn und Franken drang in den Kern des feindlichen Heeres 
vor, und hieb die Barbaren zu Tausenden nieder. Die hin- 
tersten Reihen der Ungarn, welche die Niederlage der vor— 
dersten nicht so bald merkten, heinmten die Flucht ihrer d 
genta Kameraden, und dies vermehrte ihr Unglück. An 
60000 Ungarn bedeckten das Schlachtfeld drei ihrer Füh— 
rer wurden zu Regensburg ohne Gnade gehängt, und seit 
diesem Tage besuchtlen die Ungarn Deutschland nie wieder. 
IJn den letzten 10 Regierungsjahren hatte Otto der 
Große keine gefährliche Kriege mehr. Da Berengar in Ita⸗ 
lien wieder Händel anfing zog Otto hin schickle den Em— 
Wrer für immer nach Baämberg, und ließ sich zu Mailand 
he eiserne Krone nun selbst aufseßen Dann ging er nach 
Rom/ und wurde vom Papste Johannes Xl zum Kai— 
ser gekrönt (962 Vor der Krönung versprach Otto eidlich 
bas gesammte dem römischen Stuhle gehbrende Gebiet zu— 
ruckzugeben und sich keine Eingriffe in die weltliche Hoheit 
des Papstes über Rom zu erlauben. Die Kaiserkrönung 
Otio's war ein eben so erfolgreiches und wichtiges Ereigniß 
wie jene Karl's des Großen denn das (hristliche Kaiser— 
hum wurde dadurch hergestellt fester begründet und mit 
Deutschland vereinigt, bei welchem es länger als acht Jahr— 
hunder blieb Das römisch deutsche Reich trat an 
e Slelle des kardlingischen und behauptete im christlichen 
Wendlaͤnde den Vorrang, der erst durch die Glaubensspal
	        
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