Erster Zeitraum.
Wiher, wiher, wiher, truühtin eot herro!
Folliu sint himila inii erda mera meginehrefti tiurda
thinera. u. s. w.
Auch von der Sprache der Gothen aus dem Jahr⸗
hundert haben wir noch schriftliche Ueberreste, Bruchstuͤcke
einer Uebersetzung der vier Evangelien von ihrem Bischofe
Ulphilas, auf Pergament mi silbernen Buchstaben ge⸗
schrieben, daher der silberne Coden genannt, in der Bib—
liothek zu Upsal. Man hoͤre, wie das Vann unser lautet:
Alla unsar, thu in himina. Weihnat damo thein Qui⸗
maĩ thiudinassus heins. Wairihai wilja theins, swe in
himina iah ana airthai. Hlaif unserang ang binens
gif uns himmadaga. Jah aflet uns matei ulang
jaima, swaswe jah weis afletam hain shulm unen
raim. Jah ni briggais uns in fraistubnjai, ak lausei uns
af thamma ubilin Amen.
Viel weicher lautet dasselbe Gebet bei den Alle man—
nen auf folgende Weise:
Latter unseer, thu pist in himile. Wihi namun dinan.
Queme rihi din. Werde willo din o in linle o 3
in erdu. Prooih unseer emezhie kip uns hiutu. Oblaz
uns sculdi unseero, so wir oblagen uns seuläen
Enti ni junsih sirletti in khorunka, uz erlosi unsih fona
ubili. Amen.
In der Sprache der Angelsachsen lautete dies
Gebet also:
haeder uret u the eart on heofenumn si iu ams
gohalgod. To becume min rice. Gewurthe in vil
on eorthan swa swa on heofenum Urne däghwamli
can hlaf syle us io däg. And forgyf us ure glas,
swa swa vs forgysa hhe urum gyllendum. And ne ges
ladde thu us on costnunge, ac ys us of ell. Imen.
Das wäre also ein Pröbchen von dem alten Englischen.
In der Folge theile ich mehr von der Sprache der Deut⸗
schen mit, damit man sehen könne, wie dieselbe nach und
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